Psychische Krankheiten belasten Kliniken und Kassen

BERLIN (hom). In Kliniken müssen immer mehr Patienten wegen psychischer Störungen wie Depression oder Schizophrenie behandelt werden. Das geht aus dem "Report Krankenhaus 2010" der Barmer GEK hervor, der am Dienstag vorgestellt wurde.

Veröffentlicht:

Demnach entfielen 17,2 Prozent aller Behandlungstage in den Krankenhäusern auf die Hauptdiagnose "Psychische Störungen". 1990 habe der Anteil noch bei 8,2 Prozent gelegen, erläuterte Studienautor Professor Friedrich Wilhelm Schwartz. Psychische Störungen hätten somit Kreislauferkrankungen als "Hauptanlass" für eine Klinikbehandlung "abgelöst".

Barmer GEK-Vize Dr. Rolf-Ulrich Schlenker betonte, die Bedeutung psychischer Störungen resultiere maßgeblich aus der ausgesprochen langen Verweildauer. Bei Diagnosen wie "Depressive Episode" oder "Schizophrenie" falle eine Behandlungsdauer von über 30 Tagen je Fall an. Da die Kosten dafür "extrem hoch" seien, müssten die Kassen verstärkt an das Problem heran - etwa über Fallmanagement. Ziel sei, die Behandlungskette möglichst optimal aufzubauen und stationäre Einweisungen zu umgehen. Ein grundsätzliches Problem sei, dass psychische Störungen noch immer zu spät diagnostiziert würden. "Erst wenn sich Betroffene einmauern, beginnt die Behandlung - sehr vorsichtig und langsam."

Lesen Sie dazu auch: Bald jeder Rentner mit Endoprothese?

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Ans Bett gefesselt

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Lesetipps
Frau zeigt ihre Gewichtsabnahme, indem sie eine übergroße Hose hochhält.

© Liubomir / stock.adobe.com

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?