Appell

Reha-Einrichtungen drängen Regierung, Budget-Deckel zu lüften

Die Lobby der Reha-Einrichtungen will von der Ampel-Koalition Taten sehen. Denn die wollte das Reha-Budget „bedarfsgerechter“ ausgestalten. Eine Einlösung dieser Ankündigung steht aus.

Veröffentlicht:
Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation hofft darauf, dass die Ampel-Koalition ihr Versprechen einer „bedarfsgerechteren“ Ausgestaltung des Reha-Budgets einlöst.

Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation hofft darauf, dass die Ampel-Koalition ihr Versprechen einer „bedarfsgerechteren“ Ausgestaltung des Reha-Budgets einlöst.

© Oliver Boehmer/Zoonar/picture alliance

Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED), die die Interessen stationärer und ambulanter Reha-Einrichtungen vertritt, drängt die Ampelfraktionen, rasch Weichen für die Zukunft von Prävention und Rehabilitation zu stellen.

Da bald Halbzeit der Legislatur sei, renne für Umsetzungen die Zeit davon, heißt es in einer Mitteilung der DEGEMED. Im Koalitionsvertrag der Ampel wird angekündigt: „Den Zugang zu Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation werden wir vereinfachen sowie das Reha-Budget bedarfsgerechter ausgestalten.“

Zentrale Forderung der Gesellschaft ist es, das Reha-Budget aufzuheben. Der Gesetzgeber hat dieses Budget nicht anhand des vermuteten Bedarfs festgesetzt, sondern anhand der voraussichtlichen Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter.

Es orientiere sich somit nicht am Bedarf, sondern an der Bruttolohnsumme. „Das muss sich ändern“, sagt Dr. Constanze Schaal, Vorstandsvorsitzende der DEGEMED. In der Gesellschaft sind bundesweit mehr als 100 Einrichtungen zusammengeschlossen.

Mehr Prävention – dann weniger Budget für Reha

Problematisch sei an der aktuellen Konstellation, dass sich Präventions- und Rehabilitationsleistungen aus dem gleichen, gedeckelten Budget speisen. „Wird das Reha-Budget nicht aufgehoben, führt eine Ausweitung der Präventionsleistungen zwangsläufig zu einer Absenkung der Rehabilitationsleistungen“, so die DEGEMED.

Aktuell stiegen die Antragszahlen für Prävention und Reha – dies werde als Folge des demografischen Wandels auch anhalten. Mit einem begrenzten Reha-Budget könnten die Einrichtungen die Rehabilitation nicht ohne Einsparungen an Personal oder an der Leistungsqualität erhalten, warnt die Gesellschaft.

Hinzu werde ab 2026 ein neues Vergütungssystem für Rehaleistungen der Deutschen Rentenversicherung kommen. Stärker als bisher müssten darin Tariflöhne und vertraglich vereinbarte betriebliche Altersversorgung refinanziert werden. Dadurch würden zusätzliche finanzielle Bedarfe an das Reha-Budget entstehen. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an