Modellprojekt

Saarland will Migranten für die Pflege gewinnen

Als mögliche Antwort auf den Pflegemangel erprobt das Saarland ein Modellprojekt. Migranten sollen an Pflegeberufe herangeführt werden.

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SAARBRÜCKEN. Durch bessere Integrationsmaßnahmen mehr Fachkräfte im Gesundheitswesen aus dem Kreis der Migranten zu gewinnen – mit diesem Ziel hat im Saarland die Umsetzung eines Modellprojekts begonnen. Konkret geht es um die Vorbereitung auf Pflegeberufe und Tätigkeiten in der ambulanten Betreuung sowie um die Qualifizierung von Ärzten.

Das Pilotvorhaben wird vom Bund mit 2,2 Millionen Euro gefördert und setzt auf mehreren Gutachten auf. Für ausländische Ärzte sind Vorbereitungskurse auf die Kenntnisprüfung vorgesehen. Der Schwerpunkt liegt aber auf dem Pflegesektor.

Seit Anfang des Jahres ist es mit einem vierwöchigen Qualifizierungspraktikum losgegangen, damit sich die Interessenten über Neigung und Eignung besser klar werden und die Abbrecherquote später möglichst gering ausfällt. Es folgt ein Vorbereitungskurs von zwölf bis 15 Monaten. Schließlich soll die daran anschließende eigentliche Ausbildung durch fünf Stunden Stützunterricht pro Woche begleitet werden.

Die Teilnahme ist an mehrere Voraussetzungen gebunden: Eine legale Einreise nach Deutschland, ein gesicherter Aufenthaltstitel und ein Deutsch-Sprachniveau, das mindestens dem Level B 2 entspricht. Ob das Programm deutschlandweit Vorbildcharakter bekommt und am Ende auch einen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen leisten kann, lässt sich unter anderem wegen der Abhängigkeit von politischen Rahmenbedingungen schwer vorhersagen.

So wird nach Angaben der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) den erfolgreichen Absolventen nicht wie im Handwerk automatisch nach der Ausbildung noch ein zweijähriges Bleiberecht garantiert. (kud)

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