Sachsens Kammer will keine Optometristen

Veröffentlicht:

DRESDEN (tt). Die Landesärztekammer will die Rechtsvorschrift des Freistaats kippen, die es Augenoptikern erlaubt, heilkundlich tätig zu werden, also sich zum "Optometristen" fortzubilden. "Die durch diese Fortbildung unter anderem vermittelten Leistungen der Prüfung des Augenhintergrundes stellen aus Sicht der Sächsischen Landesärztekammer heilkundliche Tätigkeiten dar und sind Augenoptikern nach dem Heilpraktikergesetz verwehrt", erklärte die Kammer die Forderung ihrer Delegierten.

Die Fortbildung erlaube es Optikern, ärztliche Tätigkeiten auszuüben, "ohne als Heilpraktiker bestallt zu sein oder im Besitz einer ärztlichen Berufserlaubnis oder Approbation zu sein", monierte der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Professor Jan Schulze. Das sei nicht nur ein Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz. "Zudem wird durch die Ausübung dieser Tätigkeiten die Gesundheit der Patienten mittelbar gefährdet, beispielsweise weil frühzeitiges Erkennen ernster Leiden verzögert wird." Augenoptiker würden sich strafbar machen, so Schulze.

Im Januar hatte das Sächsische Arbeitsministerium die von der Handwerkskammer Dresden erlassene Optometristen-Rechtsvorschrift genehmigt. Der fachpraktische Teil der Prüfung enthält unter anderem die Prüfung des Augenhintergrundes, die Inspektion des vorderen Augenabschnittes sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen am Auge.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Wege der Zusammenarbeit

HÄPPI startet auch in Rheinland-Pfalz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick