Kommentar – Qualitätstransparenz

Schluss mit Hobbychirurgie!

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Was will der Patient?? Komfort oder Qualität? Heilung möglichst ohne Komplikationen und Langzeitschäden oder gutes Essen und eine Klinik um die Ecke, damit die lieben Angehörigen eine bequeme Anfahrt haben?

Man sollte meinen, dass im dicht besiedelten Deutschland Komfortaspekte eine untergeordnete und medizinische Qualität die ausschlaggebende Rolle für die Wahl eines Krankenhauses spielen. Tut es aber nicht.

Und erschreckend ist, dass auch bei planbaren Eingriffen bei weitem nicht immer die Kompetenz eines Krankenhauses das maßgebliche Kriterium für die Zuweisung ist.

Die Zahlen, die die Bertelsmann-Stiftung am Donnerstag präsentiert hat, sind eindrucksvoll: Von 414 Kliniken, die Prostatektomien vornehmen, geschieht dies in 43 Krankenhäusern weniger als fünf Mal im Jahr. Was haben sich einweisende Urologen dabei gedacht?

Dringend notwendig wäre Qualitätstransparenz, deren Aufbau zwar in Arbeit, aber außerordentlich mühselig ist. Ersatzweise kommen Mindestmengen in Frage, weil meist ein evidenzbasierter Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Ergebnisqualität existiert. Hier wäre eine Allianz von KBV und GKV im Bundesausschuss im Interesse von Patienten, um die Hobbychirurgie zu unterbinden.

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Kommentare
Wolfgang P. Bayerl 10.09.201621:26 Uhr

ach, Herr @Helmut Laschet, schon wieder ein neues Schimpfwort

gegen Ärzte durch diese Bertelsmann-Stiftung!
Haben die nicht schon genug Unheil angerichtet?

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