Selbstmedikation - Apotheker informieren Ärzte

Patienten in einem DMP brauchen eine passende Medikation. Ein Projekt der MHH will die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern stärken.

Veröffentlicht:
Patienten mit Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck sollen ihre Medikation vom Apotheker überprüfen lassen, der Arzt passt sie dann an.

Patienten mit Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck sollen ihre Medikation vom Apotheker überprüfen lassen, der Arzt passt sie dann an.

© Kroener / fotolia.com

HANNOVER (cben). Ärzte und Apotheker in Stade und Oldenburg (Niedersachsen) sollen sich in einem Modellprojekt von diesem Herbst an enger bei der Verordnung von Arzneimitteln für DMP-Patienten abstimmen. Die zwei jeweiligen pharmazeutischen Qualitätszirkel in den beiden Städten sollen die bessere Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern erproben und damit die Behandlungssicherheit verbessern, Polymedikation vermeiden und unerwünschte Arzneimittelinteraktionen verhindern.

Der Name des Modell-Projektes: "Bündnis für System-Compliance". In den Modellregionen rekrutieren die Krankenkassen DMP-Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck. Insgesamt sollen rund 1500 Patienten teilnehmen. Die teilnehmenden Apotheker überprüfen die aktuelle Medikation, besonders im Hinblick auf die Selbstmedikation mit Analgetika. Dann erstellen sie für den Arzt eine individuelle Medikamentenliste mit Hinweisen zu eventuellen Kontraindikationen oder anderen Medikamentenproblemen. Der Arzt überprüft die Medikation und passt sie gegebenenfalls an. Bei komplexen Medikationsproblemen kann er sich vom Arzneimittel-Therapie-Informationssystem (ATIS) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beraten lassen.

Mit System-Compliance sei für die Initiatoren nicht allein die Therapietreue der Patienten gemein, so Professor Dirk Stichtenoth von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), sondern sie werde verstanden als Produkt von compliant-orientierten Haltungen, Informationen und Fähigkeiten von Patienten und Ärzten, erklärte Stichtenoth. Nach einem Jahr evaluiert die MHH das Projekt.

Das Modellprojekt wird von der Apothekerkammer Niedersachsen, der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, den Krankenkassen AOK Niedersachsen, DAK und hkk sowie der MHH getragen. Es basiere auf der freiwilligen Teilnahme von Ärzten, Apothekern und Patienten und dem "good will" aller Beteiligten und kommt ohne Zusatzkosten aus.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umstellung TI-Kryptografie von RSA auf ECC

Wechsel zu neuem eHBA: KBV bittet Netzagentur um Fristverlängerung

COVID-Impfungen

Comirnaty JN.1 - Verfallsdatum rückt näher

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Steckt da die richtige Karte drin, oder muss sie etwa zum Jahreswechsel ausgetauscht werden? Die KBV warnt Vertragsarztpraxen vor Untätigkeit bei älteren Konnektoren und Arztausweisen, weil anderenfalls der TI-Zugang blockiert wäre.

© Ingenico Healthcare

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen