Bundesversicherungsamt

Sozialträger bunkern 62 Milliarden Euro

Krankenkassen legen mehr Rücklagen in Investmentvermögen an. Das berichtet die Kassenaufsicht.

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BONN. Kranken-, Renten- und Unfallversicherungsträger haben Ende 2015 ein Anlagevermögen von 62,1 Milliarden Euro gebunkert. Das sind rund zwei Milliarden Euro weniger als 2014. Zahlen für den Stand Ende 2016 enthält der jüngste Jahresbericht des Bundesversicherungsamts noch nicht.

Die Anlagestruktur dieses Polsters hat sich seit 2014 nur wenig verändert, allerdings reagieren die Sozialkassen auf das dauerhafte Niedrigzinsumfeld: Die flüssigen Geldmittel haben sich bei Krankenkassen im Vergleich zu 2014 um 3,4 Prozent verringert, bei den Rentenkassen waren es sogar 5,2 Prozent. Bei den Unfallkassen hingegen stiegen sie um 1,6 Prozent.

Nach wie vor mehr als drei Viertel (76,7 Prozent) der Gelder legten die Krankenkassen im Jahr 2015 aber in Sicht- und Termingeldern an – was (fast) keine Rendite bringen dürfte. Diesen Anteil am Gesamtvermögen haben die Krankenkassen im Vergleich zum Vorjahr damit um 1,6 Prozentpunkte abgebaut. Dagegen wuchsen die Anlagen, die längerfristig in Investmentvermögen gebunden sind, um einen Punkt auf 10,3 Prozent.

Seit mehreren Jahren achtet das BVA verschärft darauf, dass die Sozialkassen bei der Geldanlage keine Klumpenrisiken aufbauen, also auf eine ausreichende Streuung der Risiken achten. Nur noch bei sieben Sozialträgern wurde dies 2015 von der Aufsicht bemängelt. Drei Jahre zuvor war das Finanzgebaren der Krankenkassen noch wesentlich laxer gewesen: 2012 hatten 34 Kassen noch insgesamt 900 Millionen Euro so angelegt, dass Klumpenrisiken drohten. So hatten seinerzeit 22 der 34 betroffenen Kassen mehr als 70 Prozent ihrer Mittel bei nur einer Bank angelegt.

Im vergangenen Jahr hat die Koalition den Spielraum für Krankenkassen bei deren Altersrückstellungen für Mitarbeiter erweitert. Sie dürfen seitdem bis zu zehn Prozent der Rücklagen in Aktien anlegen.(fst)

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