SARS-CoV-2

Spahn lässt Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer prüfen

Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland steigt wieder an. Ein Grund: die Reiseaktivitäten, so der Gesundheitsminister. Wichtig seien daher breite Corona-Tests. Könnten die bald auch zur Pflicht werden?

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Test auf SARS-CoV-2: Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen, um eine Quarantäne zu umgehen, ein negatives Testergebnis nachweisen. Der Test ist für sie kostenlos.

Test auf SARS-CoV-2: Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen, um eine Quarantäne zu umgehen, ein negatives Testergebnis nachweisen. Der Test ist für sie kostenlos.

© Hendrik Schmidt / dpa

Köln. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt prüfen, ob es für Reiserückkehrer aus dem Ausland auch eine Corona-Testpflicht geben könnte. Zunächst setze er auf die Eigenverantwortung der Reisenden, auf verstärkte Informationskampagnen und mehr Testmöglichkeiten, sagte Spahn am Samstag im Deutschlandfunk. „Wir prüfen auch, ob es rechtlich möglich ist, das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten“, fügte er hinzu. Die Gerichte schauten sehr genau, dass jeder rechtliche Eingriff verhältnismäßig sei.

Spahn und die Gesundheitsminister der Bundesländer hatten am Freitag beschlossen, dass sich alle Reisenden aus Risikogebieten nach ihrer Rückkehr in Deutschland künftig kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Wer keinen negativen Test hat, muss wie bisher für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern, darunter nahezu die gesamte EU, können sich freiwillig innerhalb von 72 Stunden testen lassen.

Spahn appelliert, aufeinander aufzupassen

„Wir werden es möglich machen, dass jeder Reiserückkehrer sich testen lassen kann“, erläuterte Spahn. „Ich bin sehr dafür, dass bei Reiserückkehrenden sich im Zweifel einer zu viel testen lässt als einer zu wenig, aber im Kern gilt das Gleiche wie auch zu Hause im Urlaub: Aufeinander aufpassen, darum geht’s.“

Zu der zuletzt wieder gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen in Deutschland meinte Spahn, das habe „vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen – zum Teil dem Westbalkan, der Türkei“. Dabei sehe man, dass auch die Landreisen „entsprechende Risiken mit sich bringen, wenn wir es nicht erkennen“.

Zahl der Neuinfektionen wieder gestiegen

Die Gesundheitsämter in Deutschland hatten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitagmorgen 815 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet, am Samstagmorgen waren es 781. Sonntagmorgen waren es dann mit 305 neuen Corona-Infektionen innerhalb eines Tages wieder unter 500. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 205.269 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete.

„Was wir im Moment haben, sind viele kleinere Ausbrüche“, sagte Spahn. Die Frage sei nun, „ob daraus jetzt eine Welle wird oder ob es uns gemeinsam gelingt, sie rechtzeitig zu brechen, also Infektionsketten schnell zu erkennen und schnell zu unterbrechen. Dafür braucht es eben gezieltes, aber auch umfangreiches Testen.“ (dpa)

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