Minister reagiert auf Kritik

Spahn will TSVG-Debatte versachlichen

Der Ton in der Diskussion um das Termineservicegesetz ist zuletzt rauer geworden. Bundesgesundheitsminister Spahn hofft auf eine weniger emotionale Debatte.

Veröffentlicht:
Der Bundesgesundheitsminister im Fokus: Am 18. Januar will sich Jens Spahn der Kritik der Ärzteschaft an seinem TSVG-Entwurf stellen.

Der Bundesgesundheitsminister im Fokus: Am 18. Januar will sich Jens Spahn der Kritik der Ärzteschaft an seinem TSVG-Entwurf stellen.

© Wolfgang Kumm / dpa / picture alliance

BERLIN. Der Ton in der Diskussion um das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) ist in den vergangenen Wochen rauer geworden. Die mit dem Gesetz intendierten positiven Aspekten geraten dabei nicht selten aus dem Fokus, wie etwa der Einstieg in den Ausstieg aus der Budgetierung.

"Begriffe wie ,Unverschämtheit‘ oder auch manch andere Wortwahl von Ärztevertretern lassen mich eher fragend zurück. Wie soll man auf dieser Basis konstruktiv reden?", sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der "Ärzte Zeitung".

Damit reagiert der Minister auf Kritik, die unter anderem von KBV, einzelnen KVen und dem Spitzenverband der Fachärzte am TSVG geäußert worden ist. Deren Hauptstoßrichtung: Die Ausweitung der Sprechstundenzeiten von 20 auf 25 Stunden.

Indirekter Rüffel für Lauterbach

Aber auch mit den eigenen Koalitionären geht Spahn hart ins Gericht. "Ich weiß, dass niedergelassene Ärzte viel und engagiert arbeiten. Und ich bediene auch nicht abgegriffene Vorurteile wie mancher Kollege, der behauptet, Ärzte würden mittwochs schon zum Golfen gehen. Das hat zu recht viele verärgert."

Zuvor hatte SPD-Gesundheitsexperte Professor Karl Lauterbach mit seiner Äußerungen zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Viele Ärzte würden weder am Mittwoch noch am Freitag an den Nachmittagen arbeiten, hatte er in einem Interview gesagt und dem Ganzen noch einen draufgesetzt: "Der eine oder andere Arzt wird am Mittwochnachmittag auf dem Golfplatz gesehen."

Spahn wäre nicht Spahn, seine Botschaft in diesem Kontext noch einmal zu bekräftigen: "Mir geht es darum, Mehrarbeit angemessen zu vergüten und die Mehrzahl der Ärzte vor den wenigen zu schützen, die ihren Kassensitz nicht voll ausfüllen." Über den Weg dorthin könne man streiten.

Ob das schließlich gelingt, wird die kommende Woche zeigen: Bei der Ausschussanhörung am 16. Januar, beim Neujahrsempfang der Ärzteschaft tags darauf und 18. Januar wenn sich Spahn den Fragen der KBV-Vertreter stellt. (vdb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnungsanwendung „Adel“

Abrechnung: KVWL setzt bei Hybrid-DRG auf eigene Anwendung

Umstellung der Verschlüsselung

KVWL: Ablaufdaten bei eHBA und SMC-B-Karte prüfen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung