Notfallmedizin

Spezielle Stationen für Kinder gefordert

Intensiv- und Notfallärzte sehen erhöhten Bedarf an pädiatrischen Intensivstationen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) will Kinder und junge Menschen, die eine besondere intensivmedizinische Behandlung benötigen, nur noch auf speziell ausgestatteten pädiatrischen Intensivstation versorgen.

"Es gibt vital bedrohte Kinder und Jugendliche mit bestimmten Diagnosen, deren Überlebens- und Genesungschancen auf einer Kinderintensivstation höher sind", führt Dr. Michael Sasse, Präsidiumsmitglied der DIVI und Oberarzt der Intensivstation der Kinderkardiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, zur Begründung an.

Dort stünden speziell ausgebildete Ärzte und medizinisches Personal zur Verfügung, die entsprechendes Know-how für die Therapie in den unterschiedlichen Altersstufen mitbringen. Fünfjährige müsse man beispielsweise mit Blick auf die Medikamentendosierung anders behandeln als 17-Jährige.

Nur in den in Deutschland vorhandenen 77 Kinderintensivstationen erhielten die schwer verletzten oder schwerkranken Säuglinge und Kinder bis 18 Jahren die medizinische Betreuung, die sie im jeweiligen Fall auch benötigten. Dies sei eine nahezu flächendeckende Versorgung.

Würden alle betroffenen Kinder gleich in diesen Zentren behandelt, würden eventuell später anfallende Kosten eingespart. Diese entstehen insbesondere dann, wenn die jungen Patienten bei nicht optimaler Behandlung außerhalb einer speziellen Kinderintensivstation Folgeschäden davontragen.

"Wir sollten alles daran setzen, ein bundesweites Netzwerk aufzubauen", sagt DIVI-Präsident Professor Gerhard Jorch. In einigen Regionen sei dies bereits modellhaft umgesetzt worden. (ras)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie ein gutes Offboarding gelingt

Wenn Mitarbeiter gehen: Praxisteams sollten diese acht Punkte beachten

Lesetipps