Steinmeier

Stadt und Land haben sich auseinanderentwickelt

Menschen, die auf dem Land wohnen, werden im Vergleich zu Stadtbürgern zunehmend benachteiligt – auch was die medizinische Versorgung angeht, kritisiert Bundespräsident Steinmeier. Er nimmt die Politik in die Pflicht.

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Der Bundespräsident auf dem Land: Steinmeier entdeckt Kühe.

Der Bundespräsident auf dem Land: Steinmeier entdeckt Kühe.

© Armin Weigel / dpa

BERLIN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt vor einer wachsenden Kluft zwischen Stadt und Land. Dabei bezieht er auch die medizinische Versorgung mit ein.

"Wenn es nicht Anlass zur Sorge gäbe, müssten wir uns um das Thema nicht kümmern", sagte Steinmeier am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Wir müssen die Attraktivität des ländlichen Raumes wieder stärken."

Die Lebenswelten hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten auseinanderentwickelt. Das Staatsoberhaupt sieht deshalb den Zusammenhalt in der Gesellschaft in Gefahr.

Mit Verweis auf das Grundgesetz erinnerte Steinmeier daran, dass die Politik nicht auf die Gleichheit, aber auf die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zu achten habe.

"Deshalb muss sich Politik für den ländlichen Raum engagieren, dafür sorgen oder mindestens unterstützen, dass dort Lebensverhältnisse herrschen, die attraktiv bleiben für Menschen", sagte Steinmeier. Die Menschen würden unter dem sogenannten Schrumpfungsprozess leiden, wenn etwa Arztpraxen schlössen und die Wege zum Arzt immer weiter würden.

Die Bundesregierung hatte im Juli eine Kommission eingesetzt, die unter dem Titel "Gleichwertige Lebensverhältnisse" Vorschläge für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen in Deutschland erarbeiten soll. Bundespräsident Steinmeier will am Freitag nach Brandenburg in die Uckermark reisen. (dpa)

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