Stiefkind saubere Stadtluft

HANNOVER/BERLIN (cben). Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN), hat von Politikern härtere Kontrollen für mehr Luftreinheit gefordert.

Veröffentlicht:

"Feinstaub schadet der Gesundheit - diese Erkenntnis muss endlich auch die Behörden auf den Plan rufen. Bisher geschieht in den Städten noch viel zu wenig, um die Belastung der Atemluft durch Feinstaubpartikel zu verringern", sagte Wenker beim Deutschen Lungentag in Berlin. Die Pneumologin und Kammer-Präsidentin Martina Wenker ist Vorsitzende des Ausschusses "Gesundheit und Umwelt" der Bundesärztekammer. "Die Behörden haben die Verpflichtung, die Einhaltung der Grenzwerte konsequent zu kontrollieren, dieser Verpflichtung kommen sie nur unzureichend nach", so Wenker.

Der Europäische Gerichtshof hatte erst vor kurzem entschieden, dass die EU-Staaten kurzfristige Maßnahmen ergreifen sollen. Zum Schutz der menschlichen Gesundheit sind in Deutschland zum 1. Januar 2005 neue Grenzwerte für Feinstaub (PM10) in Kraft getreten. Der Tagesgrenzwert beträgt 50 µg/m3 und darf nicht öfter als 35 Mal im Jahr überschritten werden. Der zulässige Jahresmittelwert liegt bei 40 µg/m3. Seitdem die neuen Grenzwerte gelten, richten immer mehr Städte Umweltzonen ein, in denen nur besonders abgasarme Autos fahren dürfen. Neue Umweltzonen gelten seit 1. Oktober in München und Frankfurt/Main sowie in acht Städten im Ruhrgebiet.

"Diese Maßnahmen sind sinnvoll", sagte Wenker der "Ärzte Zeitung. Feinstaub könne "nicht nur Atemwegserkrankungen hervorrufen kann, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen." Darüber hinaus mahnte sie bessere Luftqualität auch in geschlossenen Räumen an. "Aus medizinischer Sicht sollte das Hauptaugenmerk auf eine Verbesserung der Innenraumluft, zum Beispiel durch Rauchverbote gelegt werden", erklärte die Kammerpräsidentin.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Umweltzonen als Alibi reichen nicht

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

Neue STIKO-Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Ein Traum für jeden Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes: Eine vollständig automatisierte Insulingabe mit Full-Closed-Loop (FCL)-Systemen dank künstlicher Intelligenz (KI).

© Iryna / stock.adobe.com

KI in AID-Systemen

Diabetes: Vollautomatisierte Insulinpumpen sind im Kommen

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren