TK fördert Sport als Begleittherapie bei Krebs

Sport begleitend zu Chemo und Bestrahlung schon ab der Diagnose kann die Lebenserwartung erhöhen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Nach guten Erfahrungen mit dem Programm "Sport als Therapie" bei Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes weitet die Techniker Krankenkasse (TK) ihr Angebot aus: Ab sofort gilt es, abseits der Regelversorgung, auch für Brustkrebs-, Prostatakrebs- und Darmkrebspatienten.

Das sagte der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast am Mittwoch in Berlin: "Sport wird integraler Bestandteil der Krebsbehandlung", so Ballast.

Anders als Reha-Maßnahmen, die erst im Anschluss an die Akuttherapie beginnen, soll das Bewegungsprogramm der TK direkt nach der Diagnose einsetzen. "Sinn ist es auch, den Patienten aus der Schreckstarre herauszuholen", erklärte Professor Martin Halle von der Technischen Universität München (TUM), die die TK künftig auch verstärkt telemedizinisch unterstützen wird.

 Halle: "Durch den Sport kann der Patient dazu beitragen, dass die Therapie optimaler wirkt. Denn nur ein fitter Patient kann eine Chemo adäquat tolerieren." Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements, erklärte: "Der Arzt stellt einen aus mehreren Modulen bestehenden Behandlungsplan auf, der neben gesunder Ernährung, psychoonkologischer Betreuung und einem Gesundheits-Coaching noch während der Chemotherapie und Bestrahlung auch eine Sporttherapie vorsieht."

Der Fokus liegt auf Konditions- und Kraftübungen, zügigem Gehen oder Spinning. Sechs Monate lang trainiert der Patient zunächst dreimal pro Woche unter Aufsicht im Reha-Zentrum, später liegt der Fokus auf eigenständigem Training, die Begleitung erfolgt nur noch einmal pro Woche.

Professor Halle verwies auf Studien, für die Darmkrebspatientinnen und Brustkrebspatientinnen über rund zehn Jahre begleitet wurden - mit dem Ergebnis, dass vier beziehungsweise drei Stunden moderate Bewegung pro Woche die Sterblichkeit nach fünf Jahren deutlich reduzieren konnten. Und auch auf das Fatigue-Symptom wirke sich die Bewegung positiv aus. (aze)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus