Nachruf
Ulf Fink, CDU-Politiker und Gründer des Hauptstadtkongresses, ist tot
Der ehemalige Berliner Gesundheitssenator war bereits viele Jahre politisch erfolgreich gewesen, als er 1998 mit der Gründung des Hauptstadtkongresses ein neues Kapitel seiner Karriere aufschlug. Jetzt ist er im Alter von 82 Jahren gestorben.
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Ulf Fink, ehemals Gesundheitssenator in Berlin und Leiter des Hauptstadtkongresses für mehr als 20 Jahre.
© WISO S.E.
Berlin. Der ehemalige Präsident des Hauptstadtkongresses Ulf Fink ist tot. Der frühere CDU-Politiker ist am 12. September im Alter von 82 Jahren gestorben.
Nach seiner politischen Karriere hat Fink 1998 zusammen mit seiner Ehefrau Dr. Ingrid Völker den Hauptstadtkongress gegründet und zu großem Erfolg geführt. Den Kongress bezeichnete er 2017 im Interview mit der Ärzte Zeitung als „Seismograf für gesundheitspolitische Stimmungen“: Als ein zentrales Ziel gab er an, „die Segmentierung im Gesundheitssystem zu überwinden“.
Der dreitägige Kongress, der 1998 mit 800 Teilnehmern startete, hat sich über die Jahre zum wichtigsten Kongress der deutschen Gesundheitsbranche entwickelt. Seit 2018 gehört die von Fink gegründete WISO S.E. Consulting GmbH zum Springer Medizin Verlag. Nach mehr als 20 Jahren übergab Fink 2021 die Leitung des Hauptstadtkongresses an den langjährigen Vorstandschef der Berliner Charité, Professor Karl Max Einhäupl.
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Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, würdigte Ulf Fink als einen der „profiliertesten Sozial- und Gesundheitspolitiker seiner Zeit“. „Für Ulf Fink stand der Mensch stets im Zentrum seines politischen Handelns. Selbsthilfe, Aufklärung und Information waren für ihn die tragenden Fundamente einer modernen Gesundheitspolitik“, heißt es am Montag in einer Erklärung Wegners.
Finks politische Karriere hatte in den späten 70er Jahren Fahrt aufgenommen, als er Bundesgeschäftsführer der CDU wurde. Von 1981 bis 1989 war er Senator für Gesundheit und Soziales in Berlin und vertrat eine progressive AIDS-Politik, etwa in Form der staatlichen Förderung von Beratungs- und Informationseinrichtungen. In einer Erklärung der Berliner CDU heißt es: „Sein Rat, seine Klarheit und seine Menschlichkeit werden uns fehlen.“
Nach seiner Zeit im Berliner Abgeordnetenhaus wechselte er nach Brandenburg und stand dort von 1991 bis 1993 der CDU vor. Sechs Jahre lang war er zudem als Nachfolger von Norbert Blüm bis 1993 Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft. Von 1994 bis 2002 gehörte Fink dem Deutschen Bundestag an. (fst)