Kommentar zum Demenz-Programm

Unerledigte Hausaufgaben

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

Die pflegenden Angehörigen von Demenzpatienten tragen die Hauptlast der Betreuung, es ist sinnvoll, dass immer wieder neue Modelle erprobt werden, um sie effizient zu unterstützen. Hier kann das vom GKV-Spitzenverband finanzierte "Entlastungsprogramm bei Demenz" in der NRW-Region Minden-Lübbecke eine wichtige Wegmarke setzen.

Bei allem Respekt vor diesen Bemühungen wird allerdings allzu oft eine Gruppe von Patienten übersehen, bei denen pflegende Angehörige ohne Bedeutung bleiben, weil es sie gar nicht gibt. Immer mehr Demenzkranke leben allein zu Hause, isoliert, ohne Freunde und Bekannte.

Wer signalisiert hier wem, dass Handlungsbedarf besteht, weil die Krankheit zunehmend fortschreitet? Eine immense Herausforderung für die Zukunft, der sich auch Kommunen nicht entziehen dürfen.

Wie können Hilfskonzepte für diese Menschen aussehen? Auf die Solidarität von Nachbarn bauen, auf Polizei, Feuerwehr, Bank- oder Supermarktangestellte? Der Aufbau von Versorgungsstrukturen steckt in den Kinderschuhen, und wieder einmal bleibt das schale Gefühl, dass die Politik Hausaufgaben auf die lange Bank schiebt, die längst hätten erledigt werden müssen.

Lesen Sie dazu auch: Demenz: Beratung soll Angehörige entlasten

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Traum für jeden Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes: Eine vollständig automatisierte Insulingabe mit Full-Closed-Loop (FCL)-Systemen dank künstlicher Intelligenz (KI).

© Iryna / stock.adobe.com

KI in AID-Systemen

Diabetes: Vollautomatisierte Insulinpumpen sind im Kommen

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren