Update: Erste Tarifrunde für Krankenhausärzte ohne Ergebnis

Die erste Tarifrunde für die rund 50 000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern ist am 13. September ohne Ergebnis geblieben. Es habe noch keine Annäherung gegeben, teilten beide Seiten nach Ende der Verhandlungen in Köln mit.

Veröffentlicht:

KÖLN (dpa). Der Marburger Bund (MB) fordert für die Ärzte eine Gehaltserhöhung von 6 Prozent und eine bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste. Nach Darstellung der Arbeitgeber addieren sich diese Forderungen auf ein Lohnplus von 9,5 Prozent. Dies sei "in keiner Weise vertretbar"“.

Die nächste Verhandlungsrunde soll am 18. Oktober in Köln sein.

MB-Verhandlungsführer Lutz Hammerschlag sagte, es gehe der Ärztegewerkschaft vor allem auch darum, die Praxis für die Vergabe der belastenden Bereitschaftsdienste für die Mediziner zu verbessern. Die Zahl der oft bis zu 14 Bereitschaftsdienste im Monat solle auf maximal vier begrenzt werden.

Außerdem sollten die Dienste rechtzeitig geplant werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. "Der heutige Auftakt hat gezeigt, dass in diesen Tarifverhandlungen noch ein ganz dickes Brett zu bohren ist", sagte Hammerschlag.

Die Arbeitgeber haben bislang noch kein Angebot vorgelegt. Ein möglicher Kompromiss mit dem MB sei aber "Lichtjahre entfernt", sagte Joachim Finklenburg, der Verhandlungsführer für die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).

"Den Forderungen nach insgesamt 9,5 Prozent Gehaltssteigerung steht eine Erhöhung der Krankenhauseinnahmen von nur 0,9 Prozent im laufenden Jahr gegenüber." Schon jetzt seien Ärzte an kommunalen Kliniken eine der am besten bezahlten Berufsgruppen.

Bei den letzten Tarifverhandlungen waren im vergangenen Jahr höhere Zuschläge für Nacht- und Bereitschaftsdienste vereinbart worden. Außerdem gab es eine Einkommenserhöhung um 2 Prozent für 16 Monate.

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) als Arbeitgeber lehnt dies als unbezahlbar ab. Die mittlerweile vierte Verhandlungsrunde war in der vergangenen Woche ergebnislos vertagt worden.

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