Kommentar

Verquere Logik der Steuererhöher

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Selten ist Gesundheitspolitik ambitionsloser betrieben worden: Raucher sollen mehr bezahlen, damit die Schlote weiter qualmen können. Auf diese Formel lässt sich der Kompromiss der Koalition im Streit um die Ökosteuer bringen. Unternehmen werden entlastet, die Tabaksteuer soll steigen.

Schon seit Jahren wird an dieser Steuer mit teilweise skurrilen Begründungen gedreht. 2002 und 2003 kassierte der Fiskus für den Kampf gegen Terrorismus pro Zigaretten jeweils einen Cent mehr. Rot-Grün versuchte dann mit einem Aufschlag von 1,2 Cent pro Zigarette versicherungsfremde Leistungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu finanzieren.

Hier wurde immerhin noch versucht, einen gesundheitspolitischen Bezug mit Blick auf die Folgekosten des Rauchens herzustellen. Doch das Vorhaben endete gesundheits- wie finanzpolitisch im Fiasko: Die Steuereinnahmen sanken im Jahr 2004 um 2,2 Prozent, der Verkauf versteuerter Zigaretten ging um 15,8 Prozent zurück. Derlei Erfahrungen stören Schwarz-Gelb nicht. Ende 2011 wird man vermutlich erschreckt feststellen, dass sich die erhofften Mehreinnahmen - wortwörtlich - in Luft aufgelöst haben.

Lesen Sie dazu auch: Höhere Tabaksteuer soll Rabatt für die Industrie ausgleichen

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?