Auswertung des WIdO-Instituts

Viele Fehltage gehen auf Langzeit-Erkrankungen zurück

Der Krankenstand verharrt auf einem hohen Niveau: Und dabei machen weniger als vier Prozent der Krankmeldungen fast 40 Prozent der gesamten Fehlzeiten aus. Das WIdO leitet daraus eine klare Forderung ab.

Veröffentlicht:
Psychische Erkrankungen führen laut WIdO zu langen Fehlzeiten im Job.

Psychische Erkrankungen führen laut WIdO zu langen Fehlzeiten im Job.

© Peter Atkins / stock.adobe.com

Berlin. Im Durchschnitt sind AOK-versicherte Beschäftigte im vergangenen Jahr 23,9 Tage krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen. Dabei dauerten mehr als 60 Prozent der Fehlzeiten länger als zwei Wochen und knapp 40 Prozent sogar länger als sechs Wochen. Das ergibt sich aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), die am Dienstag veröfentlicht wurde.

„Präventionsmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung sollten deshalb insbesondere Erkrankungen fokussieren, die mit langen Ausfallzeiten verbunden sind“, kommentiert Helmut Schröder, WIdO-Geschäftsführer, die Ergebnisse der aktuellen Analyse. Der Durchschnittwert von 23,9 Krankheitstagen liegt auf dem Niveau des Jahres 2023 und etwas unter dem bisherigen Höchststand von 2022 (24,5 Tage).

Über zwei Drittel (70,8 Prozent) der Krankschreibungen des Jahres 2024 endeten laut der WIdO-Auswertung nach spätestens einer Woche. Trotz der Häufigkeit dieser kurzen Krankmeldungen machten sie nur 23,2 Prozent aller Fehlzeiten aus.

Im Gegensatz dazu verursachten die 3,3 Prozent der Krankmeldungen, die länger als sechs Wochen andauerten, immerhin 39,9 Prozent der gesamten Fehlzeiten. „Damit wird deutlich, dass langfristige Krankmeldungen einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtausfallzeiten in den Betrieben haben. Diese Fälle sollten daher im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung besonders in den Fokus genommen werden“, so Helmut Schröder. (bwa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Dr.med. Franz H. Müsch 11.03.202516:20 Uhr

"Im Durchschnitt sind AOK-versicherte Beschäftigte im vergangenen Jahr 23,9 Tage krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen." - und bei wievielen dieser Fälle handelte es sich um grundsätzlich präventable und daher ärztlicherseits anzeigepflichtige (§ 202 SGB VII) Berufskrankheiten?
Vgl.: Krankmeldungen wegen Berufskrankheiten? https://medinfo.de/img/Die_BKK_2010_07_Dr_Muesch.pdf

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist

10 Fragen, 10 Antworten

Ausgeschlafen trotz Schichtdienst: Wie das klappen kann

Lesetipps
Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei

Großer Andrang am Quartalsanfang? Mit der Ersatzbescheinigung könnten sich vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen den Weg in die Praxis sparen.

© Picture-Factory / stock.adobe.com

Neues Verfahren mit Potenzial

Das bringt die elektronische Ersatzbescheinigung den Praxen