Welt-Alzheimertag wird zur Abrechnung mit Bahr

BERLIN (af). Die Pflegepolitik der Regierungskoalition stößt auf Unverständnis bei Demenz-Selbsthilfegruppen und Alzheimerforschern. "Da fehlt komplett der Plan", sagte der Demenzexperte Dr. Thomas Kunczik am Dienstag in Berlin.

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Zum Welt-Alzheimertag am 21. September fordern Selbsthilfegruppen und Forscher einen Nationalen Demenzplan mit Ausweitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes.

Zum Welt-Alzheimertag am 21. September fordern Selbsthilfegruppen und Forscher einen Nationalen Demenzplan mit Ausweitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes.

© klaro

Anlässlich des Welt-Alzheimertages am Mittwoch forderten die Deutsche Alzheimergesellschaft, die Hirnliga und die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie einen Nationalen Demenzplan.

Dabei sollten das Gesundheitsministerium, das Familienministerium und das Arbeitsministerium eng zusammenarbeiten, regte Heike von Lützau-Hohlbein, Vorsitzende der Deutschen Alzheimergesellschaft, an.

Regierung halte Pflegereform klein

Sie forderte eine zügige Ausweitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes auf Demenzkranke. Die Politiker wüssten genau, dass die Umsetzung des seit 2009 vorliegenden Pflegebedürftigkeitsbegriffes teuer werde.

Daher halte die Regierung die Pflegereform klein, kritisierten Vertreter der Selbsthilfe. Wichtig sei aber, bei der Dimension der Demenz nicht nur über Geld, sondern über "passgenaue Pflege und soziale Unterstützung" zu sprechen.

Wachsendes Interesse der Hausärzte wahrgenommen

Positiv wertete Professor Hans Gutzmann, Präsident der deutschen Alterspsychiater, das wachsende Interesse der Hausärzte an Demenzen.

Noch würden zwei Drittel der leichten und ein Drittel der schweren Demenzen von den Hausärzten nicht erkannt. Auch in der Facharzt-Ausbildung sei Alzheimer zu selten Thema.

Mit dieser Realität kontrastieren Fortschritte in Diagnostik und Therapie. Mit MRT etwa lassen sich subjektive Gedächtnislücken objektiv abklären.

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