Weniger arbeiten, aber bessere Medizin - es klappt
Teamwork und Telemedizin sparen ärztliche Arbeit und verbessern zugleich die Qualität.
BERLIN. Die koordinierte Betreuung von Patienten in Pflegeheimen durch ein kleines Team von Hausärzten ist geeignet, die Versorgung der Heimpatienten bedeutend zu verbessern und zu intensivieren und zugleich Arbeitszeit der Ärzte zu verringern.
Das ist ein Ergebnis der Arbeit von HaffNet, ein Netz aus 20 Allgemeinärzten und 25 Fachärzten im Kreis Ückermünde im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern.
Die Herausforderung: Auch hier werden Ärzte knapp, zugleich handelt es sich um den Landkreis mit der ältesten Bevölkerung in Deutschland.
Erfolg: Weniger Klinikeinweisungen
Zur Verbesserung der Versorgung hat HaffNet einen Vertrag zur Integrationsversorgung mit der AOK Nordost und Pflegeheimen abgeschlossen.
War zuvor die medizinische Versorgung auf rund 40 Ärzten ineffizient verteilt, so wurde dies nach dem IV-Vertrag auf ein Team von zehn Allgemeinärzten konzentriert, die sich in Fallkonferenzen, systematischen Visiten unter Einbindung von Fachärzten eine mit dem Pflegepersonal koordinierte Versorgung sicherstellen.
Eines der Ergebnisse: Die Zahl der Krankenhauseinweisungen pro Jahr ist von 244 im Jahr 2007 auf 174 im Jahr 2010 zurückgegangen.
Eine völlig andersartige Herausforderung ist die Behandlung von Krankenhauspatienten, die Diabetiker sind. Das trifft inzwischen auf jeden dritten Diabetes-Patienten zu. Für die Haupttherapie hat dies erhebliche Konsequenzen, etwa erhöhte Komplikationen und längere Verweildauer.
Am Verbund Katholischer Krankenhäuser in Düsseldorf mit insgesamt sechs Kliniken ist ein telemedizinisches Konsultationsprojekt unter Leitung des diabetologischen Chefarztes Professor Stefan Martin installiert worden: Via elektronische Patientenakte wird die Behandlung dieser Patienten optimiert.