Klinikreform

Windhorst: Bund will mehr Einfluss

Westfalen-Lippes Kammerchef befürchtet, dass sich der Bund in die Klinikplanung einschalten und Krankenhäuser vom Netz nehmen will.

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MÜNSTER. Mit der Fokussierung auf Qualitätsaspekte in der Klinikreform versucht der Bund, sich an den Ländern vorbei in die Krankenhausplanung einzuschalten.

Davon geht der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) Dr. Theodor Windhorst aus. "Es ist durchsichtig: Qualität wird als Überschrift genommen, um die Krankenhauspolitik zu steuern und Krankenhäuser vom Netz zu nehmen", sagte Windhorst vor Journalisten in Münster.

Man könne nicht bessere Qualität von den Kliniken einfordern, ihnen aber gleichzeitig die notwendigen Finanzmittel vorenthalten.

Windhorst appellierte an die Bundesregierung, endlich die Landesbasisfallwerte zu vereinheitlichen und das DRG-System zu überarbeiten. Pay-for-Performance-Modelle im Krankenhaus sind in seinen Augen "Nonsens", den er strikt ablehnt.

In den USA habe sich längst gezeigt, dass die ergebnisbezogene Vergütung nicht funktioniere und negative Auswirkungen auf die Versorgung habe.

"Wie soll die Performance gemessen werden?" fragte ÄKWL-Vizepräsident Dr. Klaus Reinhardt. Es gebe eine Reihe von Faktoren in der Versorgung, die von den Ärzten überhaupt nicht beeinflusst werden können.

Es gehe nicht darum, mangelhafte Qualität zu dulden, stellte Windhorst klar. "Qualität war immer ein Thema der Ärzteschaft." Aber man müsse nach geeigneten Instrumenten für die Qualitätsverbesserung suchen.

Er verwies auf den strukturierten Dialog, bei dem in der externen Qualitätssicherung versucht wird, über das direkte Gespräch mit Kliniken oder Abteilungen Defizite zu beheben.

Diesem Angebot würden sich die Häuser in der Regel nicht verweigern.

Keinen Sinn macht es nach seiner Einschätzung dagegen, die Kliniken nach Qualitätsindikatoren zu bewerten, die von Instituten entwickelt werden, "die jenseits des Lebens" stehen. (iss)

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