Großbritannien
Zahl der übergewichtigen britischen Kinder sinkt
Im Vereinigten Königreich geht zum ersten Mal seit 20 Jahren die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder nach unten. Und auch bei Erwachsenen zeichnet sich ein erfreulicher Trend ab.
Veröffentlicht:London. In Großbritannien sinkt zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten die Zahl der übergewichtigen beziehungsweise adipösen Kinder und Jugendlichen. Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Erwachsenen hat sich laut neuen Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums ebenfalls erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten stabilisiert und steigt nicht länger. Das dürfte auch ein Erfolg der Hausärzte sein.
Britische Gesundheitspolitiker sprechen bereits von einer „Trendwende“ im Kampf gegen Übergewicht, Adipositas und anderen ernährungsbedingten Krankheiten. Ärztinnen und Ärzte sind bei ihrer Bewertung der jüngsten Zahlen zwar etwas vorsichtiger, aber auch Mediziner im Königreich sehen die neuen Daten als durchaus positive Entwicklung.
Niedrigster Stand seit 2000
Die Zahlen: 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen in England zwischen zwei und 15 Jahren waren laut Londoner Gesundheitsministerium übergewichtig beziehungsweise adipös. Das war der niedrigste Stand seit dem Jahr 2000 und bedeute so etwas wie eine Trendwende, hieß es im Ministerium. Als Berechnungsgrundlage wurde der Body Mass Index (BMI) genommen. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2022. Untersucht wurden 9.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Damit sei die Zahl der übergewichtigen beziehungsweise adipösen Kinder und Jugendlichen seit 2019 um 30 Prozent gesunken und die Zahl liege heute auch deutlich unter dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2004. Damals galten landesweit 34 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig beziehungsweise adipös.
Hausärzte haben Anteil am Erfolg
Laut aktuellen Zahlen ist der BMI bei erwachsenen Patientinnen und Patienten in England ebenfalls stabil und dieser Wert sei seit 2017 nicht weiter gestiegen. Zuvor war der BMI bei Erwachsenen im Königreich 15 Jahre lang stetig von Jahr zu Jahr nach oben gegangen, so das Londoner Gesundheitsministerium.
2022 galten in England 64 Prozent der erwachsenen Patientinnen und Patienten als übergewichtig beziehungsweise adipös. Zum Vergleich: 1993 waren es laut Gesundheitsministerium noch 53 Prozent.
Interessant: britische Hausärztinnen und Hausärzte dürften nach Einschätzung von Experten durch Ernährungsberatung in den Praxen einen positiven Beitrag geleistet haben im Kampf gegen Übergewicht. Andere Faktoren wie die bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln, eine Reduzierung des Zuckergehalts in Softdrinks sowie Werbeverbote für bestimmte Produkte und Zielgruppen wirkten sich ebenfalls positiv aus. (ast)