Geschäftsbericht der KZBV für 2023

Zahnärztliche Versorgung: Mehr Angestellte, weniger Vertragszahnärzte

Auch die ambulante zahnärztliche Versorgung ist im Umbruch – die Bedeutung der Anstellung nimmt zu. Ein Treiber der Entwicklung sind MVZ, deren Zahl im Vorjahr auf bundesweit 1.483 gestiegen ist.

Veröffentlicht:
Bundesweit 58.576 Zahnärztinnen und -zahnärzte und ihre Praxisteams waren im Vorjahr in der vertragszahnärztlichen Versorgung tätig.

Bundesweit 58.576 Zahnärztinnen und -zahnärzte und ihre Praxisteams waren im Vorjahr in der vertragszahnärztlichen Versorgung tätig.

© Rolf Vennenbernd / dpa / picture alliance

Berlin. Die Zahl der zugelassenen Vertragsärzte belief sich Ende des vergangenen Jahres bundesweit auf 44.052 und hat sich damit im Vergleich zu 2022 um 2,6 Prozent verringert. Einen Rückgang verzeichnet der Geschäftsbericht der KZBV auch bei Zahnärzten, die nur an der kieferorthopädischen Versorgung teilnehmen. Ihre Zahl sank um 1,6 Prozent auf bundesweit 2.844.

Mit dieser Entwicklung sei aber keine verschlechterte zahnärztliche Versorgung verbunden, da zeitgleich die Zahl der angestellten Zahnärzte von 13.331 (4. Quartal 2022) auf 14.242 (4. Quartal 2023) gestiegen ist. Unter Berücksichtigung der in MVZ beschäftigten Zahnärzte arbeiteten zuletzt bundesweit 18.817 Zahnärzte in Anstellung, heißt es im Bericht. In der Gesamtschau waren Ende 2023 somit bundesweit 58.576 Vertragszahnärzte und angestellte Kollegen in der Versorgung tätig. Im Vergleich zu 2022 ist diese Zahl annähernd konstant geblieben (- 0,5 Prozent).

Sechs Prozent mehr MVZ im Vergleich zu 2022

Die KZBV-Statistik verzeichnet erneut einen Anstieg der an der zahnärztlichen Versorgung teilnehmenden MVZ. Sie legte um sechs Prozent auf 1.483 zu. Im gleichen Zeitraum wuchs die Zahl der dort angestellten Zahnärzte um neun Prozent auf 4.575.

Einen Aufwärtstrend dokumentiert der Geschäftsbericht bei Vertragszahnärzten, die einen Kooperationsvertrag nach Paragraf 119b SGB V mit einem Pflegeheim geschlossen haben. Ende 2023 waren 7.132 solcher Verträge registriert, das sind 502 oder 7,6 Prozent mehr als 2022. Dennoch liegen damit erst in bundesweit 44 Prozent der Pflegeheime entsprechende Kooperationsverträge mit einem Zahnarzt vor.

Dämpfer für Parodontalbehandlungen durch Spargesetz

Besorgt zeigt sich die KZBV von der Entwicklung bei der neuen, präventionsorientierten Parodontalbehandlung. Nach deren Einführung zum 1. Juli 2021 war im folgenden Jahr zunächst ein Anstieg um 37 Prozent bei PAR-Neubehandlungen zu verzeichnen. Der Anteil dieser Behandlungen an der Gesamtleistungsmenge nahm seit 2021 sukzessive von 4,9 auf 11,7 Prozent im vergangenen Jahr zu.

Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wurden allerdings ab 2023 mengenbegrenzende Regelungen eingeführt, in deren Folge die Zahl der PAR-Neubehandlungen wieder stark zurückgegangen ist – von durchschnittlich 120.000 Fällen im Monat (2022) auf 94.000 (2023). Die KZBV sieht in Folge des Spargesetzes eine verschlechterte Versorgung, da die Neubehandlungsfälle nunmehr unter dem Niveau vor Einführung der neuen PAR-Behandlung lägen. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Ein Kerngedanke von Vision Zero ist, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle immer weiter zu senken und idealerweise gegen Null zu bringen.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Vision Zero in der Onkologie – fangen wir an

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!