vdek warnt

Zusatzbeiträge könnten sich verdoppeln!

Die Reformen der Bundesregierung könnten den GKV-Versicherten teuer zu stehen kommen. Die Ersatzkassen befürchten: Die Zusatzbeiträge könnten sich binnen drei Jahren verdoppeln! Sie fordern jetzt, dass Arbeitgeber wieder mehr in die GKV einzahlen.

Veröffentlicht:
Die Zusatzbeiträge könnten sich binnen drei Jahren verdoppeln, fürchten die Ersatzkassen.

Die Zusatzbeiträge könnten sich binnen drei Jahren verdoppeln, fürchten die Ersatzkassen.

© gerenme / iStock / Thinkstock

BERLIN. Der Verband der Ersatzkassen (vdek) fordert, dass die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) angepasst wird.

Grund für die Forderung seien die von der Bundesregierung angestoßenen Reformen wie das Versorgungsstärkungsgesetz oder die geplante Klinikreform, die für zusätzliche Milliarden-Ausgaben der Kassen sorgen werden, heißt es in einer Mitteilung.

Die Kosten könnten nicht allein den Versicherten durch Zusatzbeitragssätze aufgebürdet werden, erklärte vdek-Vorsitzender Christian Zahn auf der Mitgliederversammlung.

Er befürchtet, dass in weniger als drei Jahren sich der durchschnittliche Zusatzbeitrag von derzeit 0,9 Prozent verdoppeln könnte. "Das ist nicht hinnehmbar", sagte Zahn.

Der vdek-Chef appellierte an die Arbeitgeber, wieder mehr in die GKV einzuzahlen. "Es kann nicht sein, dass der Arbeitgeberanteil am allgemeinen Beitragssatz dauerhaft bei 7,3 Prozentpunkten festgeschrieben bleibt", erklärte Zahn.

Gröhe kontert Kassen-Prognosen

Mit ihrer Zukunftsprognose, was die Entwicklung der Zusatzbeiträge anbelangt, stehen die Ersatzkassen nicht alleine da. Erst kürzlich hat der GKV-Spitzenverband Alarm geschlagen: Regierung treibe durch die Reformen die Kassenbeiträge hoch, sagte die Vorstandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer.

Sie rechnet damit, dass im Jahr 2019 durchschnittliche Zusatzbeiträge von 1,4 bis 1,8 Prozent für die GKV-Versicherten fällig werden.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wies die Vorwürfe des GKV-Spitzenverbands umgehend zurück. "Ich warne davor, jetzt Horrorszenarien zu malen", sagte der CDU-Politiker am Rande des Medizinischen Fakultätentages in Kiel. (ths)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Dr. Karlheinz Bayer 17.06.201518:42 Uhr

der wahre Jakob!


Letzthin habe ich mit einem Bankier gesprochen über die steigenden Zuzahlungen der GKV, und daß es nicht zu gelingen scheint, die Kosten einzudämmen.
Seine Antwort: was denkst Du, warum jeden Abend "Börse im Ersten" im Fernsehen läuft? Glaubst Du, VW oder die BASF würden freiwillig etwas tun, umbilligere Autos oder Chemikalien herzustellen? Und wenn nicht, warum bist Du dann der Meinung, eine Krankenkasse wäre daran interessiert, die beiträge zu senken?
Krankenkassen sind Unternehmen mit gewaltigem Umsatz und einer Unzahl von Mitarbeitern. Das ist die einfache Wahrheit.
Also, wenn wundert es, daß der Bundesverband der Ersatzkassen davon ausgeht, daß es besser sei, wenn jetzt auch wieder die Arbeitgeber mehr zahlen sollten?
Es wäre verwunderlich, wenn der VdEK sich dafür einsetzen würde, daß auch der Arbeitnehmeranteil gesenkt werden sollte auf das Niveau der Arbeitgeberzahlen.
Bei VW und BASF würde man einen Vorstand, der Ähnliches fordert fristlos vor die Tür setzen.
Das ist der wahre Jakob.

Dr.Karlheinz Bayer

P.S.: für den den''s interessiert
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Wahre_Jacob

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!