Zwei Teams verpflanzen erfolgreich Gesichtspartien

CRéTEIL/XI‘AN (ple). Chinesische und französische Ärzte haben zwei Patienten erfolgreich Gesichtspartien von nicht verwandten Spendern verpflanzt. Wie nach Organtransplantationen auch ließen sich Abstoßungsreaktionen bisher - ein Jahr und zwei Jahre nach der Operation - gut unterdrücken.

Veröffentlicht:

Ein 30-jähriger Mann, der von einem Bären in der rechten Gesichtshälfte schwer verletzt wurde, vor und 20 Monate nach der Transplantation von Gesichts- partien. Spender war ein 25-jähriger Mann. Fotos (6): The Lancet (372, 2008, 631)

Einer der beiden Patienten hatte schwere Gesichtsverletzungen durch Bisse von einem Bären, der andere ein entstellendes Neurofibrom im mittleren und unteren Gesichtsbereich, wie es heute in "The Lancet" (372, 2008, 631 und 639) heißt. Der schwer verletzte Chinese wurde knapp eineinhalb Jahre nach der Bärenattacke operiert. Er hatte sich die Op sehr gewünscht. Transplantiert wurden komplett die Nase, Oberlippe, Speicheldrüsen, Vorderwand des Sinus maxillaris sowie infraorbitale Knochenteile und Bereiche des Jochbeins. Das Transplantat stammte von einem jungen Mann, der bei einem Autounfall starb.

Der Patient erhielt eine immunsuppressive Therapie aus Tacrolimus, Mycophenolatmophetil, Kortikosteroiden und einem Antikörper gegen den Interleukin-2-Rezeptor. Akute Abstoßungsreaktionen nach drei, fünf und 17 Monaten ließen sich nach Angaben der Ärzte um Professor Shuzhong Guo vom Xijing-Krankenhaus in Xi‘an gut in den Griff bekommen, indem die TacrolimusDosis angepasst oder eine Methylprednisolon-Pulstherapie gemacht wurde. Zwei Jahre nach der Op kann der Patient wieder normal essen, trinken und sprechen. Da aber der Nervus facialis nicht wieder intakt ist, kann der Mann nicht richtig lächeln.

Der französische NeurofibromPatient erhielt Weichteilgewebe eines hirntoten Mannes, mit dem die mittlere und die untere Gesichtsregion ersetzt wurden. Trotz Immunsuppression kam es zwar 28 und 64 Tage nach der Transplantation zu Abstoßungsreaktionen, die jedoch gut zu beherrschen waren. Ein Jahr nach der Op waren die Gesichtspartien wieder innerviert. Einen Monat später ging der Patient wieder zur Arbeit.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ärztin schaut sich Bildgebung auf ihrem Tablet an.

© Pixel Skull Design / stock.adobe.com

New Work-Modelle

Homeoffice für Ärzte – so klappt das!

„Nicht jeder Mensch ab 70 wird künftig Statine nehmen, aber es werden mehr als bisher sein“, prognostiziert Kollegin Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

© Rafal Rutkowski / stock.adobe.com

„Erheblicher zusätzlicher Beratungsbedarf“

Statine: Was der G-BA-Beschluss für Praxen bedeutet