USA

23andMe setzt DNA-Analysen aus

Der US-Gentest-Anbieter 23andMe reagiert auf das Einschreiten der FDA. Tests werden weiter verkauft, Analysen gibt es nicht mehr.

Veröffentlicht:

WASHINGTON. Der kalifornische Gentest-Kundendienstleister 23andMe wird DNA-Tests seiner Kunden vorerst nicht mehr auf medizinische Risiken hin auswerten.

Das Unternehmen zieht damit die Konsequenz aus einem Warnbrief der amerikanischen Lebensmittel- und Pharmaaufsicht FDA. Die Behörde hatte darauf hingewiesen, dass 23andMe keine Zulassung für die medizinische Auswertung der Selbsttest-Sets hat.

23andMe wird seinen Betrieb nach eigenen Angaben allerdings nicht gänzlich einstellen, sondern die Gentests weiterhin anbieten.

Die Ergebnisse sollen jedoch nur noch Analysen zur genetischen Abstammung sowie die rohen DNA-Daten enthalten, teilte das Unternehmen am Freitag auf seiner Website mit. Eine medizinische Auswertung, etwa ob ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erbkrankheiten besteht, wird vorerst nicht mehr angeboten.

23andMe verkauft einen Speicheltest für 99 Dollar. Die Firma analysiert bisher anschließend die Ergebnisse der eingeschickten Selbsttests.

Fehldiagnosen befürchtet

Die FDA hatte bemängelt, das Unternehmen habe nicht belegen können, dass die medizinischen Testergebnisse sicher seien beziehungsweise einen Nutzen hätten. Die Behörde befürchtete deshalb Fehldiagnosen.

Das könnte einerseits Menschen mit erhöhtem Risiko von Erbkrankheiten falsche Sicherheit geben und andererseits ungefährdete Kunden zu kostspieligen oder gefährlichen Behandlungen verleiten.

23andMe setzt nun darauf, im Dialog mit der FDA doch noch eine Zulassung für seine medizinischen Analysen der Gen-Daten zu erhalten.

Kunden, die ihre Tests vor dem Stichtag am 22. November 2013 gekauft haben, können über das Portal weiterhin auch die medizinischen Analysen einsehen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Digitalisierungsfahrplan für Praxisteams der apoBank

Digitale Praxis: Die Chance, das Team zu entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

Bundesrat

Schleswig-Holstein drängt auf Anpassungen beim AMNOG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urologen-Kongress

Prostatakrebs: Welche Neuerungen es in der Leitlinie gibt

Lesetipps