Kliniken in Sachsen

4600 Euro Umsatz pro Patient

Die Kliniken in Sachsen haben untersuchen lassen, wie viel Geld durch einen Klinikpatienten umgesetzt wird. "Eindrucksvoll", sagt die Ministerin.

Von Thomas Trappe Veröffentlicht:
Das rattert die Maschine.

Das rattert die Maschine.

© Gina Sanders / fotolia.com

LEIPZIG. Die sächsischen Krankenhäuser erzielen für den Freistaat eine Wertschöpfung von mehr als 4,5 Milliarden Euro jährlich - und damit mehr als 4600 Euro pro Patient.

Das geht aus einer Analyse der Wiener CBSC Unternehmensberatung hervor, die von der Krankenhausgesellschaft Sachsen (KGS) in Auftrag gegeben und in Leipzig vorgestellt wurde.

Demnach stellten Krankenhäuser in Sachsen "große Betriebe" dar, "die dementsprechenden Einfluss auf die regionale Entwicklung haben", heißt es in der Studienzusammenfassung.

"Vor allem die Beschäftigung und die Wertschöpfung, die von einem Krankenhaus ausgehen, spielen regional eine beachtliche Rolle."

Mit der Wertschöpfung wird der Gesamtwert aller Dienstleistungen und Waren, die im Krankenhaus erwirtschaftet werden, angegeben. Brutto sind das nach Angaben von CBSC 2,2 Milliarden Euro, hinzu wurden Effekte aus Vorleistungen und Kaufkrafteffekte gerechnet.

In den Krankenhäusern arbeiten der Analyse zufolge 47.500 Menschen, noch einmal so viele Stellen sind im Umfeld der Krankenhäuser - zum Beispiel in Zulieferbetrieben - entstanden.

"Auf 1000 Patienten werden damit 95,2 Arbeitsplätze geschaffen", heißt es in der Studie. Einberechnet ist bei der Analyse auch der "Folgekonsum in privaten Haushalten", der nach einem Krankenhausaufenthalt entsteht.

Auch "touristische Folgeeffekte" werden in der Analyse erwähnt. Gemeint sind "Besucherströme für Handel, Gastronomie- und Hotelgewerbe und weitere Wirtschaftsbranchen".

Durch diese würden rund 140 Millionen Euro Wertschöpfung erzielt und 1180 Arbeitsplätze geschaffen, so die Krankenhausgesellschaft.

Die KGS nutzt die Analyse, um erneut darauf hinzuweisen, dass die 79 Krankenhäuser mit 25.000 Betten in Sachsen mehr Geld vom Land benötigten. "Krankenhäuser leisten einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der sächsischen Volkswirtschaft", erklärte Geschäftsführer Dr. Stephan Helm.

Es sei deshalb "dafür Sorge zu tragen, dass die sächsischen Krankenhäuser mit Blick auf die zukünftige Investitionsfinanzierung zuverlässige und auskömmliche Rahmenbedingungen vorfinden."

Jede zusätzliche Million Euro Landesmittel, so eine CBSC-Prognose, sorge für 13 neue Jobs pro Jahr und eine direkte Wertschöpfung von 500.000 Euro.

Landessozialministerin Christine Clauß (CDU) nannte die Zahlen "eindrucksvoll". Sie ermöglichten einen "anderen Blick auf unsere Krankenhäuser".

Die Kliniken "leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Wohlstand der Menschen, die dort leben".

Kurzfassung der Studie: www.kgs-online.de/media/file/10047.Anlage_zur_PM_Zusammenfassung_Gutachten.pdf

Mehr zum Thema

Heimbeatmung

Helios Klinik Leisnig erweitert ihr intensivmedizinisches Angebot

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen