Neue medizinische Fakultät Bielefeld

ÄKWL plädiert für Einbindung von Arztpraxen

Praxen, die sich für den Medizinstudiengang der Uni Bielefeld engagieren, will die Kammer Westfalen-Lippe etwa mit Fortbildungspunkten belohnen.

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MÜNSTER. Beim Aufbau der neuen medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld sollten die Verantwortlichen nach Ansicht der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) nicht vergessen, die Ärzteschaft in der Region einzubinden. Das betrifft insbesondere die Allgemeinmedizin.

Neben der Behindertenmedizin wird die Allgemeinmedizin einer der Schwerpunkte der Bielefelder Fakultät. Für den Modellstudiengang Allgemeinmedizin müsse ein Curriculum entwickelt werden, sagte der ÄKWL-Vizepräsident Dr. Klaus Reinhardt vor Journalisten in Münster. „Die Einbeziehung der Hausärzte ist noch ein bisschen ungenügend“, bemängelte er.

Wenn die Allgemeinmediziner vor Ort nicht richtig eingebunden werden, könnte sich das rächen, warnte auch der Kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst. „Wir brauchen allgemeinmedizinische Lehr- und Forschungspraxen“, betonte er weiter.

Windhorst hält es für wichtig, die Hausärzte für ein Engagement im Medizin-Studiengang zu motivieren. Die ÄKWL wolle mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe daran arbeiten, so Windhorst, einen besonderen Abrechnungsmodus für die Lehrpraxen zu finden. Eine weitere Möglichkeit sei , dass die Ärzte, die sich mit ihren Praxen in Lehre und Forschung einbringen, dafür Fortbildungspunkte erhalten.

Gerade die Gewinnung von Forschungspraxen liegt ihm dabei am Herzen. Die Forschung wird nach der Meinung von Windhorst zurzeit bei der akademischen Ausbildung vernachlässigt – das gilt nicht nur für den Bereich Allgemeinmedizin. Die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte müssten in die Lage versetzt werden, bessere Doktorarbeiten zu schreiben, als dies heute häufig der Fall sei, betonte er.

Windhorst verwies außerdem darauf, dass die ÄKWL seit einigen Jahren Forschungszeiten auf die Weiterbildung anrechnet. (iss)

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