Angestellt arbeiten in Bremerhaven

Gesundheitshaven: KV sucht Ärztinnen und Ärzte für Projekt

Der Gesundheitshaven in Bremerhaven nimmt langsam Gestalt an. Haus- und Kinderärzte sollen sich hier auf eine Niederlassung vorbereiten können. Die Zahl der Interessenten ist aber überschaubar.

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Die KV will Haus- und Kinderärzte für Bremerhaven gewinnen.

Die KV will Haus- und Kinderärzte für Bremerhaven gewinnen.

© Kerstin Bittner/Westend61/picture alliance

Bremerhaven. Das Bremerhavener Projekt „Gesundheitshaven“, eine Initiative der KV Bremen (KV), des vdek und der AOK Bremen-Bremerhaven, kommt nur langsam voran. Das Interesse von Ärztinnen und Ärzten hält sich trotz finanzieller Anreiz in Grenzen.

Nach Angaben von Christoph Fox, Sprecher der KV Bremen, sind zwar Praxisräumlichkeiten gefunden worden und es laufen auch die ersten Rekrutierungsgespräche mit Ärztinnen oder Ärzten. Aber die Anzahl der Bewerbungen sei „überschaubar“, so Fox.

Das Projekt soll drei Haus- oder Kinderärzte als angestellte Ärztin oder Arzt an die Wesermündung bringen. Dazu stellt die KV die Räume, Personal und Infrastruktur zur Verfügung.

Ärztinnen und Ärzte, die sich hier anstellen lassen, erhalten ein marktübliches Festgehalt, das durch einen variablen Anteil ergänzt wird, der sich an der Fallzahl orientiert. Dieser Anteil wird angespart und an sie ausgezahlt, sobald sie sich entschließen, eine Praxis in Bremerhaven zu übernehmen oder neu zu gründen.

Nach Bremerhaven locken

„Wir sind gerade dabei zu rekrutieren. Es gibt bereits einige Interessenten, vor allem aus dem kinderärztlichen Bereich“, sagt Fox. Auch einige MFA seien bereits gefunden.

„Der Gesundheitshaven will einerseits Haus- und Kinderärzte nach Bremerhaven locken und andererseits inhaltliche und finanzielle Anreize setzen, damit die – zunächst angestellten – Ärzte sich auf eine eigene freiberufliche Tätigkeit vorbereiten können und somit über einen langen Zeitraum in Bremerhaven bleiben“, so KV-Vorstandschef Dr. Bernhard Rochell. „Damit reagieren wir auf ein Bedürfnis vieler junger Ärzte, die zunächst Erfahrungen sammeln wollen, bevor sie den Schritt in die Niederlassung wagen.“

Krankenkassen geben Zuschuss

Finanziert wird das Projekt aus den normalen Honorareinnahmen und einem Zuschuss der Bremer Krankenkassen über jährlich 400.000 Euro.

Der „Gesundheitshaven“ soll helfen, eine Unterversorgung in Bremerhaven zu verhindern. In der Tat ist die Versorgungslage in Bremerhaven angespannt. Der Versorgungsgrad für Hausärzte liegt laut KV derzeit bei 92 Prozent, für Kinderärzte bei 80 Prozent. Außerdem ist die Hausärzteschaft überaltert. Rund die Hälfte der Bremerhavener Hausärzte ist über 60 Jahre alt. (cben)

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