Kommentar

An der Prämie hängt die Versorgung

Von Monika Peichl Veröffentlicht:

Facharztmangel und Defensivmedizin mit exzessiver Diagnostik - ein übermäßiger Anstieg der Versicherungsprämien für Ärzte in Hochrisikofächern könnte in der Tat gravierende Folgen haben.

In den USA soll es schon Regionen geben, wo Geburtshelfer und Neurochirurgen fehlen, weil die Versicherung für die Ärzte unbezahlbar geworden ist.

Könnte es in Deutschland ebenfalls dazu kommen? Im Prinzip ja. Aber in den USA lassen sich auch Ansätze finden, wie der Prämienanstieg zu bändigen ist.

In etlichen Bundesstaaten wurden Zahlungen für immaterielle Schäden - Schmerzensgeld und Strafschadensersatz - per Gesetz in der Höhe limitiert, was den Anwälten das Geschäft erschwert und die Versicherungsprämien spürbar gesenkt hat.

Ein Limit für den Ersatz materieller Schäden hingegen ist nicht gut vorstellbar. Niemand wird schwer geschädigten Patienten die nötige Pflege oder medizinische Behandlung verweigern wollen.

Werden dadurch die Haftpflichtprämien unbezahlbar, sollte man in der Tat über eine Fondslösung nachdenken, die die Ärzte entlastet. Anders als in den USA stehen in Deutschland kollektive, auf sozialen Ausgleich ausgerichtete Sicherungssysteme in gutem Ansehen, und das bleibt hoffentlich so.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Steht ein Systemwechsel bei Arzthaftung an?

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Praxisberaterin im Interview

So verbessern Kommunen die ärztliche Versorgung vor Ort

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?