Bundesverband Medizintechnologie

Anne Spranger baut wissenschaftliches Institut des BVMed auf

Der BVMed plant ein eigenes Institut, um die wissenschaftliche Kompetenz des Verbandes auszubauen und die Evidenz der Patientenversorgung mit Medizinprodukten zu stärken. Die Leitung übernimmt Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftlerin Anne Spranger.

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Berlin. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) baut ein wissenschaftliches Institut auf, das sich unter anderem der Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung sowie Fragen der Methoden- und Nutzenbewertung von Medizinprodukten widmen wird.

Die Leitung des neuen BVMed-Instituts übernimmt die Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftlerin Anne Spranger. Sie war zuletzt an der TU Berlin im Fachgebiet „Management im Gesundheitswesen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Busse und dem „European Observatory on Health Systems and Policies“ tätig. Ziele und Konzeption des BVMed-Instituts werden auf der Jahrespressekonferenz des deutschen MedTech-Verbandes am 13. Oktober 2022 vorgestellt.

Anne Spranger, Leiterin des neuen BVMed-Instituts.

Anne Spranger, Leiterin des neuen BVMed-Instituts.

© BVMed-Institut

„Wir wollen mit dem neuen BVMed-Institut die wissenschaftliche Kompetenz im Verband ausbauen und die Evidenz der Patientenversorgung mit Medizinprodukten stärken“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

„Der BVMed setzt sich außerdem für die Entwicklung einer eigenen medizinprodukte-spezifischen Methodik zur Bewertung des Nutzens und der Werte ein, die moderne Medizintechnologien schaffen. Dieses für die Medizintechnik-Branche wichtige Thema wird unser neues Institut ebenfalls vorantreiben.“

Komplexe Herausforderungen in den nächsten Jahren

„Die Mitgliedsunternehmen werden in den nächsten Jahren komplexe Herausforderungen nicht nur bei der Marktzulassung, sondern zunehmend auch bei der Nutzenbewertung ihrer innovativen Produkte lösen müssen“, erläutert Anne Spranger.

„Die im Bereich der Nutzenbewertung anstehende Implementierung der EU-HTA-Verordnung muss auf die strukturellen Besonderheiten des Marktzulassungsverfahrens für Medizinprodukte abgestimmt werden. Hierfür möchten wir als Verband durch das neu gegründete Institut gesundheitsökonomische Erkenntnisse und Evidenz strukturiert und vorausschauend aufbereiten und einbeziehen.“

Neben einer engen Zusammenarbeit mit Mitgliedsunternehmen, Behörden und Patienten-Vertretungen ist die Zusammenarbeit mit den Akteuren der Selbstverwaltung, beispielsweise dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von zentraler Bedeutung, so Spranger. Die Orientierungslinien für das BVMed-Institut sind die Patientensicherheit, der Ausrichtung an Nutzerbedürfnissen und die wissenschaftliche Qualitätssicherung.

Anne Spranger hält einen Master of Public Policy von der Hertie School of Governance erworben und promoviert seit 2015 an der TU Berlin. Zuvor hatte sie Internationale Volkswirtschaftslehre und Europäische Studien an der Universität Tübingen und der Higher School of Economics in Moskau studiert. (eb)

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