Pharmakovigilanz in der Apotheke

Apotheken melden mehr Qualitätsmängel und Nebenwirkungen

Aus den Offizinen wurden 2019 fast 11.000 Qualitätsmängel und Nebenwirkungen von Arzneimitteln gemeldet.

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Berlin. Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) verzeichnet für das vergangene Jahr ein Allzeithoch bei Spontanberichten. So meldeten 5274 Apotheken 2019 insgesamt 10.782 Qualitätsmängel und Nebenwirkungen von Arzneimitteln, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am Dienstag mitteilte.

„Die Apothekerinnen und Apotheker leisten zusammen mit der AMK somit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit und damit der Patientensicherheit“, würdigte der AMK-Vorsitzende Professor Martin Schulz das Engagement aus den eigenen Reihen.

Qualitätsmängel machen Löwenanteil aus

Verdachtsmeldungen zu Qualitätsmängeln bei Arzneimitteln gingen im vergangenen Jahr laut ABDA rund 7700 Meldungen bei der AMK ein. Diese hätten sich auf Verpackungsfehler, galenische Mängel oder mechanische Defekte wie etwa nicht funktionierende Insulinpens bezogen.

Knapp 3000 Meldungen seien zu Nebenwirkungen beziehungsweise unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) eingegangen, wovon rund 1100 aufgrund ihrer Klassifikation der Art oder Schwere eine dringende Eilbedürftigkeit aufgewiesen hätten. Damit machten die Meldungen zu UAW rund 29 Prozent aller Berichte aus, wie die ABDA betont. Sieben Prozent der UAW-Meldungen seien im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution gemeldet worden.

Die AMK habe 2019 zudem etwa 1600 eingesandte Muster begutachtet. Bei etwa einem Fünftel davon habe sie eine zusätzliche Untersuchung im Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) veranlasst.

Die AMK nimmt nicht nur Meldungen aus Apotheken entgegen, sondern informiert diese zudem über Arzneimittelrisiken und Maßnahmen zu deren Abwehr. Im Jahr 2019 veröffentlichte sie insgesamt 329 Nachrichten, davon allein 40 Rote-Hand- und Informationsbriefe sowie 26 Stellungnahmen, so die ABDA. (maw)

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