Arbeitslosigkeit führte 2009 oft zu Überschuldung

WIESBADEN (eb). Die Arbeitslosigkeit ist der häufigste Auslöser für eine Überschuldungssituation bei Privatpersonen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war im Jahr 2009 die Arbeitslosigkeit bei 28 Prozent der von Schuldnerberatungsstellen betreuten Personen der Hauptauslöser für die Überschuldung.

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2008 war dieser Anteil etwa gleich hoch. Die überschuldeten Personen hatten 2009 im Durchschnitt rund 35.000 Euro Schulden, davon entfielen 20.000 Euro oder 56 Prozent auf Schulden gegenüber Banken, die somit die wichtigsten Gläubiger waren.

Neben Arbeitslosigkeit führten auch andere Ereignisse wie zum Beispiel Trennung, Scheidung sowie Tod des Partners oder der Partnerin (zusammen 14 Prozent), Erkrankung oder Sucht (elf Prozent) zu kritischen finanziellen Situationen.

Eine unwirtschaftliche Haushaltsführung (zehn Prozent) und gescheiterte Selbstständigkeit (neun Prozent) waren weitere wichtige Hauptauslöser für die Überschuldung.

Im Jahr 2009 lebten 44 Prozent der von den Schuldnerberatungsstellen beratenen Personen allein. Besonders allein lebende Männer steckten häufig in einer finanziellen Krise. Sie machten etwa 27 Prozent aller beratenen Personen aus, während der Anteil der allein lebenden Männer insgesamt an allen Haushalten nur bei 18 Prozent lag.

Auch allein erziehende Frauen waren überproportional von Überschuldung betroffen. Sie zählten fast dreimal so häufig zur Klientel der Schuldnerberatungsstellen (14 Prozent), als es ihrem Anteil an allen Haushalten (5 Prozent) entsprach.

Mehr als der Hälfte der überschuldeten Personen (55 Prozent) hatte 2009 ein monatliches Nettoeinkommen von unter 900 Euro und damit unter der Pfändungsfreigrenze, die derzeit 990 Euro beträgt.

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