Fall Niels H.

Arzt und Pfleger nicht mehr am Patienten

Das Josef-Hospital Delmenhorst, zu dem auch das ehemalige städtische Klinikum gehört, hat einen Arzt und zwei Pflegekräfte, die unter Anklage stehen, versetzt.

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DELMENHORST. "Nach intensiven Gesprächen zwischen Klinikleitung und den drei im Fall Niels H. angeklagten Mitarbeitern sind alle Beteiligten einvernehmlich zu dem Schluss gekommen, dass die Beschäftigung der Angeklagten zwar wie geplant bestehen bleibt, der weitere Dienst sich bis zur Urteilsverkündung aber auf patientenferne Tätigkeiten beschränken wird", teilte das Haus am Montag mit.

Vergangene Woche hatte die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen insgesamt sechs Mitarbeiter des Klinikums, darunter zwei Ärzte, Anklage wegen Totschlags durch Unterlassung erhoben. Laut Staatsanwaltschaft hätten die Angeklagten dem dringenden Verdacht nachgehen müssen, dass Niels H. Patienten tötet, hätten aber nicht eingegriffen.

Drei der Mitarbeiter – eben jene, die jetzt versetzt wurden – sind heute noch am Klinikum. "Aufgrund der erhöhten Sensibilität und Brisanz der aktuellen Entwicklungen waren wir uns alle einig, diesen Schritt zu gehen", so Klinikgeschäftsführer Thomas Breidenbach.

Bereits am Freitag verwies das Klinikum auf die Unschuldsvermutung. Weitere Konsequenzen würden von dem Ausgang des Strafverfahrens abhängen.

Unterdessen habe das Haus ein Whistleblower-System installiert und ehrenamtliche Patientenfürsprecher berufen. So sollen vermutete Missstände oder Verdachtsmomente anonym und damit womöglich früher auffallen. (cben)

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