Aus für Stammzelltherapie in umstrittener Klinik

Das XCell-Center, das seit zwei Jahren Patienten mit körpereigenen Stammzellen behandelt, kann diese Dienste in Deutschland nicht länger anbieten.

Veröffentlicht:

BERLIN (eb). Ab sofort stoppt die Bezirksregierung Köln in Absprache mit dem NRW-Gesundheitsministerium die Aktivitäten des Unternehmens mittels einer Untersagungsverfügung. Die Deutsche DiabetesGesellschaft (DDG) und diabetesDE begrüßen in einer Stellungnahme diese Entwicklung.

In einem offenen Brief hatten sie gemeinsam mit dem Kompetenznetz Diabetes mellitus bereits vor einem Jahr erhebliche Bedenken gegen die Genehmigung von Stammzelltherapien zur Behandlung des Diabetes mellitus geäußert.

"Interessant aber ohne wissenschaftliche Belege"

Das XCell Center, eine private Klinik für regenerative Therapien mit Standorten in Düsseldorf und Köln, hatte die Stammzellbehandlung weltweit angeboten. "Der Einsatz von Stammzellen zur Gewinnung von Insulin produzierenden Betazellen ist zweifellos ein interessantes Gebiet der Diabetesforschung", sagt Professor Thomas Danne, DDG-Präsident und Vorstandsvorsitzender diabetesDE.

Bislang gebe es aber keinerlei wissenschaftliche Belege dafür, dass Patienten von einer Behandlung mit eigenen Stammzellen profitieren. Die Methode außerhalb von Studien an Menschen zu testen, sei verantwortungslos.

XCell war 2010 in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein 18 Monate alter Junge starb, dem Stammzellen ins Gehirn gespritzt worden waren. Die Ermittlungen laufen.

Mehr zum Thema

Brandbrief

ABDA appelliert an Habeck, höhere Skonti zu erlauben

Landessozialgericht

Hohe Hürden für Corona-Infektion als Arbeitsunfall

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden