Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen

Bertelsmann-Studie ist „Rote Karte für Bürgerversicherung“

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS) nimmt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Anlass, das Ende der Diskussion um die Bürgerversicherung zu fordern. Die Stiftung hatte am Donnerstag eine Analyse vorgestellt, wonach der Demografiewandel in den kommenden Jahren zu drastisch steigenden Sozialausgaben führt – von derzeit 890 Milliarden Euro jährlich auf etwa 1,6 Billionen Euro in 2045.

Ein Befund, der als „Rote Karte für Bürgerversicherung und Pflegevollversicherung“ zu werten sei, wie es in einer Stellungnahme der PVS heißt.

Verbandsgeschäftsführer Stefan Tilgner: „Es ist einfach zynisch, wenn die Bertelsmann-Stiftung davor warnt, dass es durch die demografisch bedingte Steigerung der Sozialbeiträge unweigerlich zu massiven Verteilungskonflikten zwischen Jung und Alt kommen wird, und zeitgleich im Deutschen Bundestag ein Gesetz verabschiedet wird, das der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion als ‚Megaschritt in Richtung Bürgerversicherung‘ feiert.“

Tilgner bezieht sich auf die gleichfalls am Donnerstag erfolgte Verabschiedung des TSVG.

Eine Ausweitung der umlagefinanzierten Versicherungssysteme hieße, so Tilgner weiter, „sehenden Auges den sozialen Frieden zu gefährden“. Deshalb sei auch die von der SPD unlängst ins Gespräch gebrachte Ausdehnung der Pflegeversicherung in Richtung Vollversicherung abzulehnen. Tilgner: „Wir brauchen mehr private Vorsorge.“ (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr