Prozess

Bewährungsstrafe für Sterbehilfe mit Überdosis Heroin

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REGENSBURG. Weil er seiner todkranken, drogensüchtigen Lebensgefährtin eine Überdosis Heroin gespritzt hat, ist ein 40 Jahre alter Mann in Bayern zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Die Frau war im Mai 2018 gestorben. Das Gericht sprach den Mann, der ebenfalls drogenabhängig ist, am Freitag des versuchten Totschlages und der Körperverletzung schuldig.

Einem Rechtsmediziner zufolge verabreichte der Mann der Krebskranken die 55-fache Menge einer tödlichen Dosis Heroin. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Mann zwei Jahre und drei Monate Haft wegen versuchten Totschlags in einem minderschweren Fall gefordert. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch.

Der Angeklagte hatte während des Prozesses geschwiegen. Als der Richter bei der Urteilsverkündung die Geschehnisse zusammenfasste, standen ihm Tränen in den Augen.

Der Arzt der Frau – die 27-Jährige hinterlässt drei Kinder – hatte im Prozess gesagt, der Mann habe sich über Jahre hinweg liebevoll um sie gekümmert. Der Mediziner gab an, das Paar regelmäßig aufgesucht zu haben.

Auch an jenem Tag im Mai 2018 war er demnach bei der Kranken, die bereits im Sterben gelegen habe. Wenig später soll der Angeklagte ihr die Drogen gespritzt haben. (dpa)

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