Arztbewertungsportale

Branche vor Konsolidierung?

Ein Branchenvertreter prophezeit Qualitätsprobleme bei vielen neuen Anbietern von Arztbewertungsportalen.

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MÜNCHEN. Steht bei den Anbietern von Arztbewertungsportalen bald eine Konsolidierung der Branche ins Haus? Nach Ansicht von Fritz Edelmann, Geschäftsführer des Portals jameda.de, werden die hohen - und damit auch kostenintensiven - (Personal-)Anforderungen an das Qualitätsmanagement einige Anbieter zum Straucheln bringen.

"Im Moment sprießen viele Anbieter aus dem Boden. Vielfach wird aber einfach nur ein Konzept kopiert, dann gibt es aber Mängel beim Bewertungsmanagement", äußerte sich Edelmann im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".

Dass das Thema Arztbewertung an Popularität gewinnt, verdeutlicht nicht zuletzt die Tatsache, dass Jameda diese Woche nach eigenen Angaben als erster Anbieter die Hürde von einer Million Bewertungen geknackt hat. Damit habe sich die Anzahl der abgegebenen und geprüften Patientenmeinungen auf Deutschlands größter Arztempfehlung innerhalb von nur eineinhalb Jahren verdoppelt.

Edelmann lobt die Entscheidung des Bundesgerichtshofes, wonach Ärzte Meinungsäußerungen - dazu zählt auch die Wertung nach Schulnoten - nicht aus den Portalen löschen lassen können (Az.: VI ZR 358/13).

Er sieht das aber als Chance für betroffene Praxen, sich offen - zum Beispiel mit einer geposteten Antwort des Teams - der Kritik zu stellen und auf Kritik reagieren zu können.

Wie er versichert, werde zumindest bei Jameda jeder Eintrag elektronisch oder manuell auf die Differenzierung zwischen Meinungsäußerung und verbotener Tatsachenbehauptung geprüft. (maw)

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