Bremen Mitte: Geschasster Klinikchef will zurück

BREMEN (cben). Professor Hans Iko Huppertz will zurück an die Spitze der Professor Hess-Kinderklinik in Bremen.

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Die Chancen stehen gut, obwohl ihm im Herbst 2011 im Zusammenhang mit der tödlichen Infektionswelle auf der Frühgeborenen-Station im Klinikum Bremen Mitte (KBM) gleich vierfach gekündigt und zusätzlich ein sogenannter Auflösungsantrag gegen ihn wegen zerrütteter Arbeitsverhältnisse gestellt wurde.

Am 19. Juni hat das Bremer Arbeitsgericht "die fristlosen Kündigungen und den Auflösungsantrag als unbegründet zurückgewiesen", sagt Huppertz' Anwalt Wolf Martin Nentwig.

Die Widerspruchsfrist des Krankenhausträgers "Gesundheit Nord" (GeNo) läuft am 19. Juli aus.

Schweigt die GeNo, werde Huppertz automatisch in den Status quo ante versetzt, also auf seinen ehemaligen Posten als Chefarzt der Kinderklinik, so der Anwalt.

Ausgesprochen hatte die Kündigung der inzwischen entlassene GeNo-Chef Dr. Diethelm Hansen. Er hatte Huppertz, der auch Hygienebeauftragter war, unter anderem vorgeworfen, Nachrichten über die Infektionen nicht rechtzeitig weitergeleitet zu haben.

Kündigung ohne Absprache

Die Entlassung des langjährigen Chefs der Kinderklinik hatte an der Weser für Aufruhr gesorgt.

Unter anderem der Verband der Kinder- und Jugendärzte argwöhnte, dass Huppertz nach dem Sündenbock-Prinzip gekündigt worden sei. Auch unter Patienten und Mitarbeitern war Unmut laut geworden.

"Herr Hansen hat die Kündigung ohne Absprache mit der Senatorin angeordnet", sagt Nentwig. Er hege nun große Hoffnungen, dass Huppertz an seinen alten Arbeitsplatz zurück kommen könne, so Nentwig.

Auch Gesundheitssenatorin Renate Jürgens Pieper, die dem Aufsichtsrat der GeNo vorsteht, "hat im Zusammenhang mit der Kündigung Huppertz von einem dicken Fehler gesprochen", sagt der Anwalt.

Unterdessen ist die Keimquelle der Klebsiellen in Bremen, die im vergangenen Jahr drei Frühgeborene das Leben gekostet haben, immer noch nicht nachgewiesen.

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