Künstliche Intelligenz und Co.

Bürger wissen wenig über Algorithmen

Big Data, Künstliche Intelligenz? Schon mal gehört. Über konkrete Anwendungen automatisierter Entscheidungssysteme sind sich viele aber nicht im Klaren.

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GÜTERSLOH. Fast die Hälfte der Europäer weiß nicht, was Algorithmen sind und wozu sie gut sind. Das meldet die Bertelsmann Stiftung unter Berufung auf eine von ihr beauftragte Repräsentativumfrage bei 11.000 EU-Bürgern im September 2018. Lediglich acht Prozent der Befragten gaben an, „viel“ über Algorithmen zu wissen.

Die meisten haben nur ein rudimentäres Bild von den Einsatzmöglichkeiten automatisierter Entscheidungssysteme.

„Am ehesten denken sie an personalisierte Werbung oder Dating-Plattformen, deutlich seltener an sensible Lebensbereiche, etwa die Vorauswahl von Jobbewerbungen oder die Diagnose von Krankheiten“, heißt es in einer Mitteilung der Stiftung. Und 20 Prozent der Befragten hätten sogar „überhaupt keine Vorstellung von den Anwendungsbereichen von Algorithmen“.

Dass jedenfalls Diskussionsbedarf besteht, bestätigt auch die Bertelsmann-Studie. Einerseits überwiege zwar eine optimistische Grundhaltung – 46 Prozent der Befragten sehen mehr Vor- als Nachteile in automatisierten Entscheidungsprozessen.

Doch andererseits fühlt sich die Mehrheit der Befragten (64 Prozent) auch „unwohl, wenn Computersysteme ohne menschliche Beteiligung Entscheidungen über sie treffen“.

Immerhin drei Viertel der Befragten hegen konkrete Kontrollwünsche: Automatisierte Entscheidungen sollten leichter nachvollziehbar sein und sich durch einen Menschen überprüfen lassen. Auch eine „Kennzeichnungspflicht, wann, wo und wie computerbasiert entschieden wird“, würden die meisten begrüßen.

Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, teilt die Forderung nach einem „Vermummungsverbot für Algorithmen“. Dabei sei Brüssel in der Pflicht. „Die EU muss als globaler Akteur einen eigenen Weg ins Zeitalter der Algorithmen finden.“ (cw)

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