Übernahme

Celesio geht für sechs Milliarden Euro weg

Der amerikanische Healthcare-Dienstleister McKesson übernimmt von Haniel die Mehrheit am Pharmagroßhändler Celesio.

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STUTTGART. Die Pharmahandelsgruppe Celesio wird verkauft. Der Duisburger Mischkonzern Haniel gibt seinen Mehrheitsanteil von 50,01 Prozent an den US-amerikanischen Healthcare-Dienstleister McKesson Corporation ab.

Der Angebotspreis von 23 Euro je Celesio-Anteil entspreche einem Aufschlag von 39 Prozent auf den dreimonatigen Durchschnittskurs vor dem Aufkommen erster Übernahmespekulationen Anfang Oktober, heißt es.

Seit geraumer Zeit Gerüchte

McKesson kündigte außerdem an, ein öffentliches Kaufangebot für sämtliche übrigen, börsengehandelten Celesio-Aktien und -Wandelschuldverschreibungen unterbreiten zu wollen. Einschließlich der Schulden von Celesio hätte die Übernahme dann ein Volumen von umgerechnet 6,1 Milliarden Euro.

Bereits seit geraumer Zeit geben Gerüchte über einen Verkauf von Celesio der Aktie Rückenwind. Die Börse reagierte auf die Nachricht, dass Haniel mit den Amerikanern handelseinig geworden ist, mit einem erneuten Kursschub.

Es sei beabsichtigt, heißt es weiter, auch nach Abschluss der Fusion die bisherigen Konzernmarken fortbestehen zu lassen. Die neu entstehende Gruppe werde mit weltweit 81.500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von mehr als 150 Millionen Dollar erwirtschaften und in 20 Ländern operativ tätig sein.

Die Gruppe beliefere dann täglich rund 120.000 Apotheken und Kliniken sowie mehr als 11.000 Apotheken, bei denen es sich entweder um konzerneigene Läden oder Franchise-Partner handelt.

Umsatz betrug 2012 insgesamt 22 Milliarden Euro

Haniel, unter anderem Großaktionär der Metro AG, ist seit 1973 in Celesio investiert. Zuletzt war der Familienkonzern unzufrieden mit der Ertragskraft seines Pharmahändlers.

Hohe Wertabschreibungen auf neu erworbene Geschäfte  - etwa die niederländische Versandapotheke DocMorris oder Vertriebs- und Logistikdienstleister für die Pharmaindustrie - ließen die Stuttgarter wiederholt in die roten Zahlen rutschen.

Das hatte zur Folge, dass 2011 der langjährige Celesio-Vorstandschef Fritz Oesterle das Unternehmen verlassen musste. Nachfolger Markus Pinger gab die Devise "Konzentration aufs Kerngeschäft Pharmahandel" aus. Inzwischen ist auch Pinger nicht mehr an Bord. Er verließ das Unternehmen im Juli dieses Jahres.

2012 setzte Celesio mit 38.000 Mitarbeitern 22 Milliarden Euro um. Nach Steuern blieben knapp 110 Millionen Euro Gewinn in der Kasse. (cw)

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