Berlin

Charité erzielt 2018 schwarze Null

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BERLIN. Mit einer schwarzen Null schließt die Berliner Uniklinik Charité das Jahr 2018 vorläufig ab. Das achte Plus in Folge fällt mit 0,8 Millionen bei Gesamteinnahmen von mehr als 1,8 Milliarden Euro erneut kleiner aus als in den Vorjahren. Deutschlands größte Uniklinik spricht von einem zunehmend schwierigen Umfeld für die Hochschulmedizin.

Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl wies darauf hin, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Uniklinikaen eine große Herausforderung darstellten. Im Jahr 2017 betrug der Überschuss 1,8 Millionen Euro, 2016 waren es sogar 3,8 Millionen Euro. „Die besonderen Leistungen der Spitzenmedizin werden im deutschen Krankenhausfinanzierungssystem nach wie vor nicht auskömmlich finanziert“, kritisierte Einhäupl.

Erfreut zeigte er sich jedoch darüber, dass die Investitionszuschüsse des Landes Berlin in den letzten Jahren gestiegen sind. „Doch es bleibt viel zu tun – insbesondere in den Bereichen Bau und IT“, so Einhäupl, der den Vorstandsvorsitz an der Charité zum 1. September an den Vorsitzenden des Medizinischen Fakultätentages (MFT) Professor Heyo Kroemer abgeben wird.

Umsatzsteigerungen verzeichnet die Uniklinik Charité für 2018 nach Angaben der Klinikumsdirektorin Astrid Lurati vor allem durch die Leistungssteigerung von zwei Prozent auf 223.614 Casemix-Punkte, durch die Steigerung des Landesbasisfallwert um 2,7 Prozent und dadurch, dass mit den Krankenkassen erstmals eine Vereinbarung zu einer angemessenen Vergütung der Hochschulambulanzleistungen abgeschlossen wurde. Gesamtumsatz und EbitDA wurden noch nicht veröffentlicht, weil der Jahresabschluss noch vom Aufsichtsrat beschlossen werden muss.

Die Zahl der Patienten ist weiter gestiegen. Im voll- und teilstationären Bereich nahm sie bei erneut gesunkener Verweildauer (5,75 Tage) um drei Prozent auf 152.692, im ambulanten Bereich ging sie auf 692.920 um 1,3 Prozent zurück.

Die Fakultät der Charité verzeichnet einen neuen Rekord bei den Drittmitteleinnahmen von mehr als 170 Millionen Euro (+5,6%). „Das ist auch im deutschlandweiten Vergleich ein Spitzenwert, so Dekan Professor Axel R. Pries. Besonders freut er sich über den Anstieg der DFG-Förderung und ein Allzeithoch bei den Bundesmitteln.

Gleichzeitig stiegen aber auch die Personalkosten der Charité deutlich. Zum einen wurden 500 neue Stellen geschaffen. Die Charité beschäftigte damit Ende vergangenen Jahres 12.618 Vollzeitäquivalente – mehr als 18.000 Mitarbeiter. Personalkostensteigerungen verursachten aber auch der Beitritt der Charité zum Verband kommunaler Arbeitgeber (VKA) und dem entsprechenden Tarifvertrag, eine zweiprozentige Vergütungsanpassung im Ärzte-Tarifvertrag mit dem Marburger Bund und die Reintegration der teilprivatisierten Charité-Tochter Charité Facility Management. Hinzu kamen höhere Aufwendungen für die Altersvorsorge. (ami)

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