Berlin

Charité schärft ihr Translationsprofil

Durch eine strukturelle Neuorganisation soll die Charité in puncto Translation noch schlagkräftiger werden. Und: Der Bund engagiert sich künftig stärker.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Translationale Forschung soll unter dem Dach der Charité künftig noch mehr an Fahrt gewinnen.

Translationale Forschung soll unter dem Dach der Charité künftig noch mehr an Fahrt gewinnen.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Berlin. Zum Jahreswechsel ist das Berlin Institute of Health (BIH) unter das Dach des Translationsforschungsbereiches der Berliner Charité – Universitätsmedizin geschlüpft und bildet damit neben Klinikum und Medizinischer Fakultät deren dritte Säule. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) ist nun Privilegierter Partner des BIH.

Damit vollziehen die drei Einrichtungen laut Charité den letzten Schritt in der Umsetzung der Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Land Berlin, die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator von Berlin Michael Müller bereits im Juli 2019 unterzeichnet hatten. Der Bund engagiert sich über diese wissenschaftspolitisch neuartige Initiative erstmals strukturell in einer Einrichtung der Universitätsmedizin und erhält einen Sitz im Aufsichtsrat der Charité.

Mit der Integration in die Charité verbindet der Bund den Auftrag an das BIH, auch bundesweit erfolgversprechende Translationsprojekte zu unterstützen. „Diesen Auftrag nehmen wir gerne an“, so Professor Christopher Baum, der künftig im Charité-Vorstand das Ressort Translation verantwortet. „Hier sehe ich insbesondere unseren Beitrag bei den seltenen und komplexen Erkrankungen, für die wir die Möglichkeiten der Universitätsmedizin gezielt erweitern wollen.“ Außerdem will Baum die Translation zu einer exakten Wissenschaft weiterentwickeln, deren Erfolge quantitativ, reproduzierbar und objektiv messbar sind. „Das wird notwendig sein, um diejenigen Projekte zu identifizieren, die am vielversprechendsten sind.“ Das BIH Quest Center habe hier bereits entscheidende Vorarbeiten geleistet, um die Qualität der Biomedizinischen Forschung zu erhöhen.

Drei Fokusbereiche

Das BIH hat gemeinsam mit Charité und MDC drei Fokusbereiche ins Leben gerufen, in denen sich exzellente Forschungsansätze mit klinischer Expertise verbinden. Im Bereich Single Cell Technologien für die Personalisierte Medizin sollen innovative Einzelzelltechnologien für klinische Fragestellungen genutzt werden. Im Fokusbereich Translationale Vaskuläre Biomedizin geht es um die kleinsten Blutgefäße, deren Fehlfunktion für viele Volkskrankheiten verantwortlich ist.

Mit der vollständigen Übernahme des BCRT, des BIH-Centrums für Regenerative Medizin, ab 2021 sowie der Kooperation mit dem Deutschen Stammzellnetzwerk GSCN wird das BIH insbesondere auf dem Gebiet der Stammzellforschung und der ATMPs, innovativer Medikamente und Medizinprodukte, forschen und erzielte Ergebnisse in die Anwendung überführen, heißt es.

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