Flüchtlingshilfe

Charité weitet Kooperation mit Amman aus

Charité-Ärzte schulen in Jordanien Mediziner und Psychologen für die Versorgung syrischer Flüchtlinge. Das bringt auch der Behandlung von Traumapatienten in Deutschland etwas.

Veröffentlicht:

BERLIN/AMMAN. Das Projekt "Balsam" zur psychotherapeutischen Betreuung syrischer Flüchtlinge in Jordanien wird ausgeweitet. Mit insgesamt 1,8 Millionen Euro unterstützt das Bundesentwicklungsministerium das Projekt, bei dem die Berliner Uniklinik Charité mit dem jordanischen Gesundheitsministerium und der Hilfsorganisation "Help - Hilfe zur Selbsthilfe" kooperiert.

Die Projektpartner schulen in Jordaniens Hauptstadt Amman jordanische und syrische Ärzte, Psychiater und Psychologen zur Versorgung von Flüchtlingen, die unter Angststörungen, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen leiden und helfen auch selbst bei der Versorgung mit.

Neben medikamentösen Standardtherapien für traumaassoziierte Störungen, Schlafstörungen oder Depressionen umfasst die Versorgung auch psychotherapeutische Kurzzeitbehandlungen zur Stabilisierung der Patienten.

Zusätzliche Förderung bis 2018

Die zusätzliche Förderung bis Ende 2018 soll nach den Plänen der Akteure ermöglichen, dass weitere Fachkräfte geschult werden. "Wir werden so tausende Patienten behandeln können und lernen selber viel für die medizinische Versorgung der Flüchtlinge in Deutschland", so Projektkoordinator Professor Malek Bajbouj von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité.

Das Projekt gibt es bereits seit 2013 (wir berichteten). Mehr als 50 Ärzte wurden seitdem ausgebildet. Bei ihrer Arbeit in Flüchtlingscamps und Gesundheitszentren in Jordanien werden sie durch Fachkräfte der Charité begleitend weiter geschult. "Wir wollen vor Ort helfen und Multiplikatoren ausbilden, die wiederum ihr Wissen weitergeben können", erläutert Bajboui.

Nach Angaben der Charité leben in Jordanien rund 640.000 syrische Flüchtlinge. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

G-BA-Plenum

Mindestmenge für Op bei Morbus Hirschsprung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern