CompuGroup Medical setzt Expansion bei Arzt-EDV fort
Mit Übernahmen und eigenen Neuentwicklungen will das E-Health-Unternehmen CompuGroup Medical weiter wachsen. 2011 hat das Unternehmen aus Koblenz die Position auf dem Heimatmarkt weiter ausgebaut.
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Die Arzt-EDV übernimmt zunehmend auch Aufgaben im medizinischen Bereich.
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KOBLENZ (ger/maw). Mit dem Einstieg beim Apothekensoftware-Anbieter Lauer-Fischer hat die Compu Group Medical, einer der führenden E-Health-Anbieter weltweit, im vergangenen Jahr einen weiteren großen Wachstumsschritt auch in Deutschland vollzogen.
Der Software-Konzern, der in Deutschland unter anderem mit den Programmen Medistar, Turbomed, Albis, M1 und David auch mit Abstand Marktführer bei Arztinformationssystemen ist, steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz auf 396 Millionen Euro nach 312 Millionen Euro 2010.
Wie kurz berichtet, lag der Jahresgewinn vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 73 Millionen Euro (2010: 67 Millionen Euro), das Unternehmen blieb damit allerdings etwas unter den Erwartungen. "Wir dürfen mit dem Ergebnis unter dem Strich zufrieden sein", kommentierte Frank Gotthardt, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, die vorläufigen Jahreszahlen.
Weiterentwicklung der Entscheidungsunterstützungssysteme für Ärzte
Neben dem Einstieg in den Apothekenmarkt durch die Übernahme von Lauer-Fischer sei 2011 vor allem durch die Einführung der CGM Life eServices gekennzeichnet gewesen, teilte eine Sprecherin des Konzerns der "Ärzte Zeitung" mit. Dabei handelt es sich um Online-Dienste, die die Arzt-Patienten-Kommunikation unterstützen sollen.
Außerdem habe das Software-Unternehmen die Entscheidungsunterstützungssysteme für Ärzte weiter entwickelt, die Ärzte bei medizinischen Entscheidungen helfen sollen. Die sogenannte Software Assisted Medicine (SAM) wird nach Unternehmensangaben automatisch in alle Praxis-EDV-Systeme des Konzerns integriert.
In anderen Bereichen kommt die Gruppe durch Kooperationen voran, etwa im Labor. Wie bereits online berichtet, kooperiert die CompuGroup mit dem Labordienstleister synlab. Ziel der Kooperation ist es, niedergelassenen Ärzten eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation mit ihrem Labor zu ermöglichen.
Laboraufträge über Praxis-EDV online bearbeiten
Zunächst sollen nach eigenen Angaben in einem Pilotprojekt mehr als 750 Arztpraxen in Süddeutschland künftig ihre Laborbeauftragung direkt und bequem aus ihrer Praxis-EDV heraus veranlassen können. Ermöglicht werde dies durch eine tiefe Integration des elektronischen Labor-Auftragssystems ELAT in die Arztinformationssysteme von Compu Group Medical.
Ärzte und Praxisteams sollen mit der integrierten Software Laborüberweisungen schnell erstellen und dann ganze Laboraufträge online per Knopfdruck sicher versenden können, heißt es in einer Mitteilung.
Die synlab Gruppe, einer der führenden Labordienstleister in Europa mit Sitz in Augsburg, will in der Region Augsburg, München, Nürnberg kurzfristig 750 Praxen, in denen die Arztinformationssysteme Medistar, TurboMed, Albis, CompuMed M1 und David verwendet werden, mit ELAT ausstatten.
Die Unternehmen sehen die Integration der Software in die Praxissysteme als Durchbruch in der elektronischen Laborbeauftragung für niedergelassene Ärzte an.