Anlagenkolumne

Das Sparschwein als neue Anlageform?

Die EZB will mit immer niedrigeren Zinsen die Konjunktur stimulieren. Sind Strafzinsen auf Ersparnisse der richtige Weg? Und was ist für Geldanleger dann die beste Strategie?

Von Dr. Jens Ehrhardt Veröffentlicht:
Erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit: das Sparschwein.

Erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit: das Sparschwein.

© hidesy / Getty Images / iStock

Die Sparer sollen aufhören zu sparen und konsumieren. Das ist unter anderem das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) hinter den Minuszinsen. Bislang mit mäßigem Erfolg. Vermutlich, weil es vor allem die Neuanlagen betrifft. Die Gewissheit, noch auf Bestände aus alten Tagen Zinsen zu bekommen, beruhigt. Aber wehe, wenn Banken beginnen Strafzinsen für ihre Kunden auszurollen. Dieses Szenario wird gerade diskutiert.

Vermutlich werden die Kunden ihre Spareinlagen von denjenigen Banken mit Strafzinsen abheben und zu anderen Banken umschichten. Diese Banken müssen dann diese empfangenen Einlagen bei der EZB mit Minuszinsen anlegen. Das kann nicht in deren Interesse sein. Also müssten sie, wenn einer in der Branche beginnt, präventiv nachziehen. Spätestens dann dürfte das Problem der Negativzinsen ins Bewusstsein rücken.

Der unabhängige Fondsmanager Dr. Jens Ehrhardt erreicht mit seinen Fonds immer wieder Spitzenplätze unter den Vermögensverwaltern.

Im Grunde ist es ohnehin eine nie da gewesene Situation. Kauft man in Deutschland eine Staatsanleihe, zahlt man Jahr für Jahr drauf. Bei einer dreijährigen Anleihe sind es jetzt jedes Jahr 0,83 Prozent. Vor diesem Hintergrund kann für Privatanleger ein Sparschwein eine echte Alternative sein.

Bei professionellen und institutionellen Investoren ist das keine Alternative. Im Moment ist zwar allen Marktteilnehmern bewusst, dass die Zins-Situation einmalig ist, aber weil man auf die Notenbanken setzt und weitere monetäre Stimulierung erwartet, fallen die Zinsen weiter.

Bislang war es kein Fehler, eine negative oder noch so niedrige Verzinsung zu akzeptieren, denn die Kurse steigen und helfen der Entwicklung des verwalteten Portfolios. Das erinnert an das Spiel mit dem Streichholz, welches weitergereicht wird und irgendwann so kurz ist, dass sich jemand die Finger verbrennt.

Fazit

Aufgepasst bei Investitionen in Anleihen. Hier sind erhöhte Achtsamkeit und aktives Risikomanagement gefragt, um böse Überraschungen zu vermeiden.

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