Unternehmen

Dermapharm stimmt Aktionäre auf starkes Wachstum ein

Der Münchener Mittelständler Dermapharm hat ein gutes Geschäftsjahr hinter sich – und ein noch besseres vor sich.

Von Christoph Winnat Veröffentlicht:

München. Der börsennotierte Pharma-Mittelständler Dermapharm erwartet für das Geschäftsjahr 2021 „enormes Umsatz- und Ergebniswachstum“. Wie es in einer Mitteilung anlässlich der Bekanntgabe der Kennzahlen aus 2020 am Dienstag heißt, soll der Umsatz dieses Jahr zwischen 24 und 26 Prozent zulegen und der operative Gewinn (EBITDA) um 45 bis 50 Prozent. Dieses Performanceversprechen basiere einesteils auf Fertigungsaufträgen des Mainzer Unternehmens BioNTech zur Herstellung dessen COVID-Impfstoffs Comirnaty®, anderenteils auf Nachfragezuwachs nach eigenen Produkten.

Dermapharm produziert BioNTechs mRNA-Vakzine bereits seit Oktober am Standort Brehna nähe Bitterfeld. Anfang Mai soll auch am Allergopharma-Standort Reinbek die Fertigung anlaufen. Dermapharm hatte Allergopharma im März 2020 von Merck übernommen. „Mit der kurzfristigen Implementierung der Impfstoffproduktion an zwei verschiedenen Standorten haben wir gezeigt, dass Dermapharm schnell auf Marktveränderungen reagieren und Chancen für sich nutzen kann“, betont Konzernchef Dr. Hans-Georg Feldmeier.

Bereits die neunmonatige Konsolidierung Allergopharmas hatte 2020 entscheidend mit dazu beigetragen, dass sich die Umsatzerlöse in der Gruppe um 13 Prozent auf knapp 794 Millionen Euro verbesserten. Organisch habe im Pandemiejahr insbesondere die Nachfrage nach dem Vitamin-D-Präparat Dekristol® für Wachstumsimpulse gesorgt, heißt es.

Zehn Prozent mehr Dividende

Mit Markenarznei- und Nahrungsergänzungsmitteln wurden rund 471 Millionen Euro erwirtschaftet (+22,4 Prozent); in dieser Sparte werden auch die Einnahmen aus der Comirnaty®-Produktion verbucht. Der Parallel-Importhandel der Tochter Axicorp spielte knapp 251 Millionen (+2,9 Prozent) ein. Mit pflanzlichen Extrakten wurden 72 Millionen (-0,6 Prozent) erlöst. Das vergleichsweise dünne Import-Plus bei gleichzeitig deutlichem Margenrückgang (-17 Prozent) wird auf die Teilnahme an Rabattausschreibungen begründet, die nötig sei, „um wettbewerbsfähig zu bleiben“.

Die operative Marge (EBITDA) ging leicht, um 0,8 Prozentpunkte auf 23,2 Prozent zurück. Das Konzern-Betriebsergebnis lag mit knapp 137 Millionen Euro fast 15 Prozent, der Gewinn nach Steuern (85,9 Millionen Euro) 10,4 Prozent über Vorjahr. Den Aktionären des SDax-Unternehmens winken zehn Prozent Dividendenerhöhung auf 0,88 Euro je Aktie, womit rund 47 Millionen Euro ausgeschüttet würden. Beschlossen werden soll das bei der Hauptversammlung am 23. Juni. (cw)

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