Versorgung

Dermatologen fordern mehr Telemedizin

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BERLIN. In Sachen Telemedizin tut sich hierzulande noch zu wenig, moniert der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). "Zurzeit scheint das GKV-System noch nicht fit zu sein für eine zeitgerechte Nutzung der in anderen Lebensbereichen längst etablierten technischen Möglichkeiten", sagt BVDD-Präsident Dr. Klaus Strömer.

"Krankenkassen blockieren die Einführung telemedizinischer Leistungen, die KBV hat keine überzeugenden Konzepte." Und auch das E-Health-Gesetz verbessere die Möglichkeiten für telemedizinische Anwendungen nicht wirklich, heißt es vom Verband.

Der BVDD hat daher nun gemeinsam mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) ein Positionspapier zur Telemedizin in der Dermatologie verfasst. Dort beschreiben die Dermatologen Nutzen und mögliche Anwendungsgebiete. Dabei geht es ihnen nicht darum, die Erstuntersuchung telemedizinisch zu erbringen.

Verlaufskontrolle per Telemedizin

In erster Linie biete sich in der Dermatologie eine telemedizinische Verlaufskontrolle bei Patienten, die dem Arzt bereits bekannt sind, an, heißt es. Und natürlich ließen sich Kooperationen mit Hausärzten, aber auch die Versorgung immobiler Patienten etwa in Pflegeheimen so besser abbilden.

"Viele Patientenkontakte könnten bei korrekter Auswahl durch den behandelnden Dermatologen ohne Qualitätsverlust im Rahmen einer Videokonsultation erbracht werden. Derartige Verfahren sind nicht als neue Behandlungsmethode, sondern viel mehr als eine Prozessinnovation zu verstehen", erklärt Strömer.

Laut BVDD besteht derzeit bei über 2000 Hauterkrankungen Behandlungsbedarf. Betroffen sei insgesamt ein Viertel der Bevölkerung. Dermatologische Praxen und Kliniken verzeichneten jährlich rund 18 Millionen Patientenkontakte. Dabei sei die Zahl der Arztkontakte im internationalen Vergleich in Deutschland fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt der EU-Länder.

"Der demografische Wandel, die drohende Unterversorgung in strukturschwachen Gebieten, intensivierte Kooperationen mit den hausärztlich tätigen Ärztinnen und Ärzten und mit medizinischen Assistenzberufen machen neue Konzepte in der dermatologischen Versorgung erforderlich", heißt es daher in dem Positionspapier. (reh)

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