Klinikreformen
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie fordert Restrukturierung der Krankenhauslandschaft
Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) fordert eine Restrukturierung der Krankenhauslandschaft in Deutschland. Mit Blick auf dramatischen Vorhersagen für die ökonomische Entwicklung von Krankenhäusern in den nächsten Jahren seien Reformen unverzichtbar, sagte DGCH-Generalsekretär Professor Thomas Schmitz-Rixen im Vorfeld des 150. Jahrestags der DGCH-Gründung in Berlin. Die Covid-19-Pandemie habe die ohnehin schon problematische Entwicklung in den Kliniken noch beschleunigt.
Chirurgische Fächer tendierten zur Entwicklung hochspezialisierter chirurgischer Zentren, die die personellen, technischen und strukturellen Voraussetzungen für eine sichere und evidenzbasierte Patientenversorgung gewährleisten könnten, so Schmitz-Rixen weiter. „Bei zunehmend drohendem Krankenhaussterben dürften Spezialisierung, Zentralisierung sowie Qualitätssicherung für das Überleben eines Krankenhauses elementar sein“, prognostizierte er. Etablierte Zertifizierungssysteme böten vor diesem Hintergrund Optionen für eine qualitätsgesicherte Spezialisierung.
„Wir werden uns mit neuen gesetzlichen Vorgaben, wie Mindestmengenregelungen und Pflegeuntergrenzen oder etwa der zunehmenden Ambulantisierung, auseinandersetzen müssen“, erläuterte der DGCH-Generalsekretär. Bei der Realisierung dieser Vorgaben sieht er aber durchaus Chancen - sowohl für die Patientenversorgung, als auch für die klinische Forschung. Die DGCH werde den Dialog um neue Strukturen konstruktiv mit der Politik führen, kündigte Schmitz-Rixen an.
Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie wurde 1872 in Berlin gegründet. Sie gehört damit im 150. Jahr ihres Bestehens zu den ältesten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Heute sind zehn chirurgische Fachgesellschaften mit insgesamt über 20 000 Mitgliedern unter dem Dach der DGCH vereint. (eb)