Dexcel von AOK-Kündigung völlig überrascht

STUTTGART (cw). Die AOKen haben zum 31. März den Rabattvertrag über den Wirkstoff Metformin mit Anbieter Dexcel gekündigt.

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Als Grund dafür nannte Dr. Christopher Hermann, Verhandlungsführer für Rabattverträge im AOK-System, dass "das Unternehmen seinen Lieferverpflichtungen dauerhaft nicht vernünftig nachgekommen ist".

Die AOK will Metformin jetzt so schnell wie möglich neu ausschreiben. Ab sofort könnten die Apotheken Metformin-Produkte anderer Hersteller abgeben. Sollten die Apotheker im April noch Metformin-Produkte von Dexcel abgeben, werde das nicht sanktioniert.

Die Metformin-Partnerschaft mit Dexcel resultiert aus der 6. AOK-Rabattausschreibung, deren Verträge seit Anfang Juni vergangenen Jahres gelten. Erst Anfang Februar hatte Dexcel mitgeteilt, dank der Partnerschaft mit der AOK zum bundesweit größten Metformin-Lieferanten aufgestiegen zu sein.

Unter Berufung auf Daten von Insight Health hatte Dexcel seinen Marktanteil mit "fast 40 Prozent" beziffert. Außer mit Metformin ist Dexcel auch AOK-Partner für Amlodipin und Losartan/HCT.

Die Kündigung des Metformin-Vertrages sei völlig überraschend erfolgt, so Dexcel-Geschäftsführer Dr. Mathias Pietras, der den Vorgang als "unnötig und bedauerlich" bezeichnete.

Die Kasse habe zuvor weder über Versorgungsengpässe informiert noch habe sie dem Unternehmen Gelegenheit gegeben, vermeintliche Probleme zu beheben. Die Umsetzungsquote für Dexcels Metformin habe im Februar 73 Prozent betragen.

Von ernsthaften Schwierigkeiten könne also keine Rede sein, ist Pietras überzeugt. Die Rechtsabteilung des Generikakonzerns prüft jetzt, ob sie gegen die Kündigung gerichtlich vorgehen wird.

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